Für das Flugunternehmen gilt nun ein Landeverbot in Tirol.
Nach dem Zwischenfall mit einem Hubschrauber von Heli Tirol in Ötz im Bezirk Imst Anfang Mai ist dem als Knaus Helikopter GmbH bekannten Flugunternehmen vom Land Tirol die Genehmigung für Außenlandungen und Außenabflüge auf Tiroler Gebiet entzogen worden. Diese Entscheidung gilt mit sofortiger Wirkung, berichtete ORF Radio Tirol.
Schwerer Unfall
Bei dem Unfall war ein zu dünnes Stahlseil unter
der einen Tonne schweren Last gerissen und diese auf ein Hausdach gestürzt.
Verletzt wurde damals niemand. "Nach dem Vorfall am Ötzerberg bestand der
Verdacht, dass gegen die Auflagen verstoßen wurde", hatte Klaus Hohenauer
von der Abteilung Verkehrsrecht im Land Tirol erklärt. Für Landungen
außerhalb von Flugplätzen, beispielsweise für Arbeitsflüge, stelle das Land
Bewilligungen aus, die an bestimmte Vorgaben gebunden seien.
Salzburger Mutterfirma
Die im Salzburger St. Johann im Pongau
ansässige Mutterfirma Heli Austria war früher unter Knaus Helikopter GmbH
bekannt. Im Dezember 2006 musste diese Konkurs anmelden. Neben
Transportflügen beinhaltet das Leistungsangebot des Flugunternehmens laut
Homepage auch Montage-, Film- und Foto- sowie VIP- und Taxiflüge.
9 Todesopfer
In die Schlagzeilen war das Unternehmen nach einem
Unfall mit neun Todesopfern am 5. September 2005 geraten. Im Skigebiet
Sölden im Tiroler Ötztal hatte ein Knaus-Hubschrauber einen etwa 750 Kilo
schweren Betonkübel über einer Gondel der "Schwarzen-Schneid-Bahn" verloren,
die in der Folge in die Tiefe gerissen wurde. Aus einer zweiten Kabine
wurden durch die Schwingungen des Seils sechs Skifahrer hinausgeschleudert.
Für neun Deutsche, darunter sechs Kinder im Alter von zwölf bis 14 Jahren,
endete das Unglück tödlich. Der Pilot war in einem Strafverfahren vorerst zu
15 Monaten, in zweiter Instanz im Juni 2007 zu sieben Monaten bedingt wegen
fahrlässiger Gemeingefährdung verurteilt worden.