Rund 700 Kilogramm Sprengstoff fielen aus der Höhe herab. Menschen waren nicht in Gefahr.
Erneut ist es bei einem Lastenhubschrauberflug in Tirol zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Ein Helikopter des Vorarlberger Hubschraubertransport-Unternehmens "Wucher Helicopter GmbH" verlor bei einer Montage an einem Sprengmasten einen rund 700 Kilogramm schweren mit Sprengstoff gefüllten Korb. Dies bestätigten Austro Control und das betroffene Unternehmen am Dienstag.
Der Zwischenfall hatte sich bereits am 5. November im Pitztal (Bezirk Imst)
ereignet. Wie ein Sprecher von Austro Control erklärte, seien die
Untersuchungen des Vorfalls derzeit noch im Laufen. "Gemäß unseres
derzeitigen Wissenstandes wurde aber alles buchgemäß durchgeführt", sagte
der Sprecher. Die genaue Ursache müsse erst ermittelt werden.
Menschen
nicht in Gefahr
Der Vorfall habe sich in rund 3.000 Meter Höhe in
felsigem Gelände ereignet, schilderte Wucher-Geschäftsführer Gerhard Huber.
Dabei sei während der Montage des Sprengkorbes auf dem Sprengmasten etwas
"schiefgelaufen". Der Korb sei zu Boden gekracht und dabei leicht beschädigt
worden. Die Sprenganlagen werden regelmäßig zu Beginn der Saison neu
bestückt.
Sie dienten dazu, eventuell anfallende Schneeverfrachtungen abzusprengen, erklärte der Geschäftsführer. Am Nachmittag habe man dann die Montage ordnungsgemäß durchführen können. "Zu keinem Zeitpunkt bestand eine Gefährdung irgendwelcher Personen", sagte Huber.
Betonkübel über Gondel verloren
In Tirol hatten sich in
den vergangenen Monaten immer wieder Zwischenfälle
mit Lastenhubschraubern ereignet. Im Mai war einem Helikopter der
Salzburger "Heli Austria GmbH" bei einem Lastentransport von rund einer
Tonne Holz ein Stahlseil gerissen. Die Ladung krachte zu Boden und
beschädigte das Hausdach einer Jausenstation. Dies hatte unter anderem zu
einer vorübergehenden Entziehung der Fluglizenz geführt. Ende September
hatte erneut ein Helikopter des Salzburger Unternehmens bei einem Lastenflug
im Defereggental in Osttirol ein 600 Kilogramm schweres Betonteil verloren.
Der schwerste Zwischenfall hatte sich am 5. September 2005 ereignet. Im Skigebiet Sölden im Tiroler Ötztal hatte ein Knaus-Hubschrauber einen etwa 750 Kilo schweren Betonkübel über einer Gondel der "Schwarzen-Schneid-Bahn" verloren, die in der Folge in die Tiefe gerissen wurde. Aus einer zweiten Kabine wurden durch die Schwingungen des Seils sechs Skifahrer hinausgeschleudert. Für neun Deutsche, darunter sechs Kinder im Alter von zwölf bis 14 Jahren, endete das Unglück tödlich.