Erika Sch. wurde von drei Hunden bedroht, einer von ihnen griff an und biss zu.
Seit Pfingsten werden 1.200 Schafe im Dorfertal bei Kals am Großglockner von vier ausgebildeten Schutzhunden bewacht. Sie sind darauf trainiert, die Herde gegen Bären oder Wölfe zu verteidigen.
Schutzhund verstand seine Funktion falsch
Erika Sch. aus Telfs (T) hatte dort eine Wanderung unternommen, als sie auf die Hunde traf. Einer von ihnen, der ein Jahr alte Hirtenhund Bruno, griff an. Erika Sch.: „Er hat mich in die Wade gebissen. Ich bin erschrocken und habe laut geschrien.“ Daraufhin ließ Bruno von ihr ab. „Ich habe Angst gehabt“, sagt die Tirolerin. „Nach der Attacke haben mich alle vier gemeinsam bedroht.“ Die Frau entkam aber ohne weitere Verletzungen.
Ein Rückschlag für das Schutzhunde-Programm
Fehlverhalten. Johann Georg Höllbacher ist der Leiter des geförderten Schutzhundeprogramms. „So etwas darf nicht vorkommen. Bruno hat auch abseits der Herde zugebissen. Das ist ein echtes Fehlverhalten.“
Zwei Hunde werden jetzt zur Nachschulung ins Tal gebracht. Höllbacher: „Die anderen Hunde haben das Territorium der dortigen Hütte verteidigt. Das hat nichts mit Herdenschutz zu tun.“
Pilotprojekt: Schutzhunde gegen Wölfe und Bären
Die Rückkehr von Bären, Luchsen und Wölfen macht den Bauern Sorgen. Immer wieder werden Tiere gerissen, wie zuletzt am Wolfgangsee und in Kärnten. 16 Landwirte haben sich für das Pilotprojekt zusammengeschlossen, bei dem in den Hohen Tauern Schafe und Ziegen von vier aus Italien stammenden Hunden beschützt werden. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt, wird gefördert.