Schaden

Immer mehr Brandstiftungen in Tirol

15.05.2009

Brandstatistik des Landes zeigt: 2008 gab es 4.698 Brände, Schaden stieg im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent

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Die Zahlen aus der Tiroler Brandstatistik für 2008 bieten Zündstoff:
Die Zahl der Brandtoten stieg im Vergleich zum Vorjahr von drei auf fünf, die Zahl der Verletzten von 38 auf 64. Auch die Schadenssumme stieg stark, von 25,5 im Jahr 2007 auf 35,6 Millionen Euro, das ist ein Sprung von 38 Prozent. Insgesamt brannte es 4.698 Mal. Todesopfer und Verletzte konzentrieren sich auf den privaten Wohnbereich.

Fünf Tote
Drei der fünf Brandopfer kamen bei Unfällen ums Leben; zwei starben, weil sie Brände legen wollten: „In einem Fall wollte eine Frau mit Benzin einen Brand legen, beim Anzünden lösten die Dämpfe eine Explosion aus. Im anderen Fall benützte eine Frau Brandbeschleuniger, der auf ihre Kleidung kam. Diese fing Feuer, auch sie starb“, erzählt Martin Zernig, Geschäftsführer der Brandverhütung Tirol.

Vor allem die Brandstifter werden zunehmend zum Problem: Im Vorjahr gab es 43 Brandstiftungen, 2007 waren es noch 38. „Wir versuchen natürlich, gegenzuwirken. Wir raten Besitzern von Heustadeln und ähnlichen beliebten Zielen von Brandstiftern, ihre Objekte abzusichern“, so Zernig.

Millionenschäden
Der Anstieg der Schadenssumme erklärt sich aus drei besonders schadensintensiven Großbränden. Eine Explosion in einem Sägewerk in Kundl verursachte fünf Millionen Euro Schaden, ein Brand in einer Tischlerei in Zams fast drei Millionen und das Hotel Post in Strass war mit 1,5 Millionen Euro betroffen. Zernig relativiert: „Die Zahl der Brände blieb etwa gleich, die drei Großbrände und etliche andere Brände, bei denen teure Gebäude zu Schaden kamen, prägen die Statistik.“

Risiko offenes Feuer
Die meisten Brände entstanden durch offenes Feuer oder Licht (etwa 22 Prozent der Fälle). Häufige Feuerquellen sind auch Wärmeenergie und elektrische Energie. Fast die Hälfte der Brände brachen im zivilen Bereich aus, dabei entstanden 22 Prozent des Gesamtschadens. Zum privaten Schutz empfiehlt Landesfeuerwehrinspektor Alfons Gruber einen Rauchmelder: „Bei Bränden sind nach wie vor Rauchgase die größte Gefahr für den Menschen!“

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