Drei Personen verhaftet
Innsbruck: Rachemord nach versuchter Vergewaltigung
10.04.2019Ein verurteilter Vergewaltiger fiel über zwei Frauen her, dann geschah die Bluttat.
Der 14. Mord dieses Jahres in Österreich ist an Dramatik kaum zu überbieten – das Opfer wollte zwei Schwestern vergewaltigen.
Viele dachten, dass der Säuremord von Wien das schlimmste Verbrechen dieses Jahres werden würde: Eine Ungarin zersägte ihren Freund und brachte die Leichenteile zu ihrer Mutter nach Ungarn, um sie dort verschwinden zu lassen. Während die Ermittlungen hier endlich (nach anfänglichen Behördenproblemen) begannen, kam es in Innsbruck schon zur nächsten, ebenso grausigen Bluttat – bei der es sich um einen Selbstjustizmord handeln dürfte.
Schwestern riefen bei Freundin in Dänemark an
So viel fand ÖSTERREICH über die Geschehnisse im bahnhofsnahen Viertel Wilten in einer Wohnung in der Michael-Gaismair-Straße heraus: Gegen 8 Uhr in der Früh schlug eine Anruferin aus Dänemark (!) bei den Tiroler Behörden Alarm – die Frau berichtete davon, dass zwei Verwandte aus Innsbruck sie angerufen hätten, weil es einen „Todesfall“ in der Unterkunft eines Freundes gegeben habe. Die drei Verdächtigen, die später verhaftet wurden, sind allesamt Inder – eine Schwester wohnt in Italien, die andere in Innsbruck, bei dem Mann soll es sich um einen Lokalbesitzer handeln.
Toter war Asylwerber, der fünf Jahre in Haft saß
Das Auffälligste an dem Toten, der darauf tatsächlich in der angegebenen Wohnung gefunden wurde: Dem Pakistani (bei dem es sich um den 28-jährigen A. J. handeln soll) wurde eine Hand abgetrennt und die Kehle durchgeschnitten. Der mutmaßliche Täter war wohl einer der drei Anwesenden: der 22-jährige A. B. oder eine der beiden Schwestern P. K. oder J. K. (20 und 21). Oder war es gar eine gemeinschaftliche Tat der drei Inder, die den Pakistani aus Rache bzw. im Zuge eines blutigen Racherituals hingerichtet haben?
Was Mittwochabend durchsickerte, ist jedenfalls monströs: Demnach soll es sich bei dem Opfer um einen vorbestraften Sextäter handeln, den es als Asylwerber zuerst nach Griechenland, dann nach Ungarn und schließlich nach Österreich verschlagen hatte.
Vergewaltiger stellte in der Haft einen Asylantrag
Bei uns fasste er 2014 wegen Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, sexueller Belästigung und öffentlicher geschlechtlicher Handlungen eine fünfjährige Haftstrafe aus. Absurd: In Haft stellte er wieder einen Asylantrag, der natürlich abgelehnt wurde.
Kaum wieder in Freiheit, traf der Pakistani, der sich zuletzt eigentlich in Italien aufhielt, in Innsbruck auf die drei Inder, mit denen er in der Nacht auf Mittwoch gemeinsam feierte. Im Zuge der Party näherte er sich den Schwestern zuerst unsittlich, dann wollte er über eine herfallen. Wer den brutalen Angreifer stoppte, ihn k. o. schlug, ihm die Hand abschnitt und dann die Kehle durchtrennte, ist noch unklar. Die Polizei will nichts kommentieren. Es gilt die Unschuldsvermutung. (R. Kopt)