Gute Nachricht nach dem grausamen Lawinenexperiment mit Schweinen: Die überlebenden Tiere müssen nicht in den Schlachthof.
Kanzler Werner Faymann hat offenbar ein großes Herz für gequälte Tiere. Denn nur Stunden, nachdem er ersucht wurde, im Schweinekrieg "ein Machtwort zu sprechen", wurden Österreichs berühmteste Rüsseltiere gerettet.
Die Vorgeschichte entsetzte das ganze Land: Vergangenen Dienstag wurde bekannt, dass Forscher der Uni Innsbruck und alpine Notfallmediziner aus Bozen in Vent (Ötztal) 29 Schweine lebendig im Schnee vergraben wollten, um sie dann beim Ersticken und Erfrieren zu beobachten. Die Erkenntnisse aus dem grausamen Experiment sollten die Behandlung von Lawinenopfern verbessern.
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Empörte Tierschützer, voran die Organisation Vier
Pfoten, zwangen die Wissenschafter am Donnerstag zum Abbruch des
schrecklichen Tests. Allerdings waren da schon zehn Schweine den weißen Tod
gestorben. Um die Rettung der 19 anderen Allesfresser begann ein kalter
Krieg.
Weil Vier Pfoten-Frontfrau Johanna Stadler die Forscher und Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn (der den Versuch genehmigt hatte) wegen Tierquälerei anzeigte, schaltete die Gegenseite auf stur: Die überlebenden Schweine sollten verwurstet werden - wohl auch aus Rache für den erzwungenen Abbruch der Studie. Sogar ein Ankauf der Tiere aus Spendengeldern von Vier Pfoten und ihre Unterbringung auf dem Gnadenhof der Organisation wurden Montag noch barsch abgelehnt.
Hilfe von oben
Worauf Tierschützerin Stadler Dienstagvormittag
schriftlich den Bundeskanzler um Hilfe bat: "19 Schweine hatten das Glück,
nicht für ein widerwärtiges Experiment zu Tode gequält worden zu sein. Bitte
setzen Sie sich dafür ein, dass die Tiere jetzt nicht in den Schlachthof
müssen." Das Ersuchen wurde augenscheinlich erhört. Denn um 15. 30 Uhr hieß
es plötzlich an der Borstenfront: "Die Schweine werden dem Tierschutzverein
Tirol übergeben und bekommen dort ihr Gnadenbrot." Vier Pfoten-Aktivistin
Stadler: "Danke allen, die geholfen haben."