Rotlicht
Mega-Razzia in Innsbrucks Bordell-Szene
11.03.2010
80 Polizisten schwärmten in Teams aus und stellten Innsbruck auf den Kopf.
Es war die größte Razzia im Rotlicht-Milieu seit dem Jahr 2006. 65 Polizisten und 15 Beamte der Spezialeinheit Cobra räumten am Dienstagmorgen seit 6.30 Uhr die illegale Innsbrucker Szene auf. „Wir haben uns hauptsächlich auf den Stadtteil Hötting konzentriert“, berichtet Einsatzleiter Christoph Hundertpfund im ÖSTERREICH-Gespräch.
Erfolgreicher Einsatz
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Sieben
verhaftete Zuhälter, sichergestellte Drogen aller Sorten, zwei
Cannabis-Plantagen. Noch dazu wurden 15 Prostituierte in ihren Wohnungen
„besucht“. „Es ging uns vor allem um den illegalen Straßenstrich und um
illegale Wohnungsprostitution, so der Kripo-Beamte. Mehrere Festnahmen
folgten.
Telefone abgehört
Die Aktion war gut vorbereitet: Nach
monatelangen Ermittlungen im Hintergrund und Hunderten abgehörten
Telefonaten hatte das Landeskriminalamt genug Informationen, um den
Zuhälterring hochgehen zu lassen. Viele der amtsbekannten Zuhälter wurden
bei dem Einsatz als gewaltbereit und bewaffnet eingestuft. Deswegen fackelte
das Einsatzkommando Cobra nicht lange. Mit Rammen wurden die Türen der
Verdächtigen eingedrückt, die schlafenden Kriminellen – denen auch noch
Menschenhandel vorgeworfen wird – hatten keine Chance.
Staatsanwalt ermittelt
„Alle Fälle haben wir der
Staatsanwaltschaft übergeben, die bereitet jetzt die Verfahren vor“, weiß
Hundertpfund.
Notwendig war die Mega-Razzia geworden, da sich das illegale Rotlicht-Milieu in Innsbruck wieder auffallend erweitert hatte. Nach der groß angelegten Kontrolle 2006 hatte sich die Szene in alle Richtungen verflüchtigt.