Nächster Femizid

Mord in Innsbruck: Frau (50) erstochen

19.11.2021

Bluttat in Tirol: Eine 50-jährige Frau wurde mit einem Messer erstochen, ihr Ehemann festgenommen.

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In einer Innsbrucker Wohnung soll Freitagfrüh ein 59-jähriger Mann seine 50-jährige Frau mit einem Küchenmesser attackiert und getötet haben. Der Mann wurde am Tatort festgenommen, er zeigte sich geständig. Der Serbe habe in einer Einvernahme angegeben, sich im Zuge eines Streits provoziert gefühlt und daraufhin zum Messer gegriffen zu haben, sagte die Leiterin der Tiroler Landeskriminalamts, Katja Tersch, der APA.

Konkretere Angaben habe der Beschuldigte nicht gemacht. Die aus Albanien stammende Frau wurde inzwischen obduziert. Sie wies laut Tersch Stichverletzungen im Rücken sowie Abwehrverletzungen an den Armen auf. Der 59-Jährige wurde in die Innsbrucker Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Nach der Tat war der Mann nach Angaben der Ermittler zu einem Nachbarn gegangen, der im selben Mehrparteienhaus wohnte, und habe diesem bereits die Tötung der Frau gestanden. Der Nachbar wählte daraufhin gegen 9.30 Uhr den Notruf. Die herbeigerufenen Rettungskräfte versuchten noch, die Frau zu reanimieren, jedoch ohne Erfolg.

Die Tat führte indes auch zu politischen Reaktionen. Laut NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter handelte es sich bei der Gewalttat in Innsbruck um den bereits 26. Femizid in Österreich in diesem Jahr. "Wie bei Corona schaut die Regierung auch bei Gewalt gegen Frauen schon viel zu lange zu", kritisierte sie. Die Lage sei längst dramatisch, doch tue die Regierung nichts Konkretes dagegen.

"Jeder Frauenmord ist einer zu viel", erklärten Tirols Frauenlandesrätin Gabriele Fischer und Nationalratsabgeordnete und Familiensprecherin Barbara Neßler (beide Grüne). Dass Österreich in der Statistik zu den Frauenmorden in der EU an der traurigen Spitze liege, zeige, "dass wir ein Riesenproblem mit männlicher Gewalt haben und dass wir auf allen Ebenen dagegenwirken müssen".

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