DNA-Spuren in einem gestohlenen Auto führten zu einem Mann.
In einem über sieben Jahre alten Tiroler Mordfall gibt es offenbar eine neue Spur: Durch Zufall wurde in einem gestohlenen Wagen die DNA eines Mannes sichergestellt, die mit einer Probe vom Tatort einer 2007 in ihrer Innsbrucker Wohnung gewaltsam zu Tode gekommenen Frau übereinstimmt.
Verdächtiger ein Österreicher
"Es handelt sich auf jeden Fall um einen neuen Ermittlungsansatz", erklärte der Behördensprecher. Die in dem vor rund einem Jahr gestohlenen Pkw gesammelten Spuren konnten jetzt einer namentlich bekannten Person zugeordnet werden. Ob der Mann für die Kriminalisten derzeit greifbar ist, verriet Willam nicht, nur soviel: "Es handelt sich bei der Person um einen Österreicher."
Das Landeskriminalamt habe deshalb eine neue Spurenauswertung beantragt. Sämtliche Proben sollen nochmals einem direkten Abgleich unterzogen werden, auch um andere Spuren, die beispielsweise Notarzt, Rettungssanitäter oder Verwandte damals hinterlassen hatten, ausschließen zu können. Wie umfangreich diese Abgleichungen sein werden, konnte Willam vorerst nicht sagen.
Mit Polster erstickt
Die 68-jährige Pensionistin Ingrid Sutter war am 30. Juni 2007 von Angehörigen in ihrer Wohnung in der Andechsstraße im Stadtteil Reichenau tot aufgefunden worden. Erst bei der Obduktion stellte sich heraus, dass die Frau eines gewaltsamen Todes gestorben war. Die 68-Jährige war mit einem Polster erstickt worden.
Rätsel gab den Kriminalisten das Auto des Opfers auf, das damals in der Nähe eines Friedhofs im Stadtteil Pradl entdeckt worden war. Wer den Wagen dort wann geparkt hatte, blieb im Dunkeln, ebenso wie das Motiv. Die Spurensicherer des LKA stellten damals an die 90 DNA-Fragmente in der Wohnung und im Auto der Pensionistin sicher. Was folgte war der bis dato umfangreichste DNA-Test in der Tiroler Kriminalgeschichte. Über 400 Bewohner der Sternhochhäuser gaben 2008 eine DNA-Probe ab. Dennoch blieb der Fall ungeklärt.