Eine Belohnung von 15.000 Euro hat die Österreichische Post AG am Freitag für Hinweise nach dem Tresordiebstahl ausgesetzt.
Unbekannte hatten einen 800 Kilo schweren und zwölf kleinere Geldschränke mit einer Beute von mehr als 200.000 Euro aus dem Innsbrucker Hauptpostamt entwendet. Nach der Tat am vergangenen Mittwoch war am Vormittag der leere Tresor im Inn aufgefunden worden. "Das fast 30-teilige Einbruchswerkzeug mit Stemmeisen, Spitzhacken, Metallkeilen, Vorschlaghammer und einer Seilwinde wurde beim Stahlschrank im Wasser gefunden", teilte Karl Ritscher vom Tiroler Landeskriminalamt mit.
Das Werkzeug der Täter (c) APA/LKA Tirol
Hinweise führten zum Tresor
Aufgrund der Spuren könne man
davon ausgehen, dass die Täter nach dem Diebstahl gegen Mitternacht sofort
zu den Innauen zwischen Kranebitten und Zirl, die unter Badegängern
umgangssprachlich auch als "Hawaii" bekannt ist, gefahren waren.
Dort dürften sie den Tresor vor Ort durch "massive Gewalteinwirkung"
aufgebrochen haben. Von den anderen Geldschränken sowie von den Einbrechern
selbst fehle vorerst noch jede Spur.
Der Hinweis, "dass in der Umgebung von 'Hawaii' mehrere Fahrzeuge gesichtet worden seien", sei aus der Bevölkerung gekommen. Dem war man nachgegangen. "Wir haben Wälzspuren am Boden gefunden, die den Transport des Tresors vom Fluchtfahrzeug ins Wasser erklären könnten", schilderte der Beamte. Eine "entsprechende" Personenanzahl bei den Tätern könne die 800 Kilo Fracht durchaus bewegen. Die Beweissicherung am Tresor werde allerdings schwierig, gestand Ritscher gegenüber der APA ein.
Fluchtfahrzeug gestohlen
Schon in der Nacht auf Donnerstag hatte
das mutmaßliche Fluchtfahrzeug bei Kranebitten sichergestellt werden können.
Dabei hatte es sich um einen in Arzl bei Innsbruck gestohlenen Lkw der Marke
IVECO mit Planenaufbau gehandelt.
Der Alarm im Hauptpostamt in der Maximilianstraße war am Mittwoch kurz nach Mitternacht losgegangen. Mehrere Polizeistreifen waren daraufhin zum Gebäude gefahren. Aufgrund keiner ersichtlichen Einbruchsspuren durch aufgebrochene Schlösser oder eingeschlagene Fensterscheiben waren die Beamten von einem Fehlalarm ausgegangen. Mit zwei Hubwagen hatten die Diebe die insgesamt rund 1.400 Kilo schwere Fracht durch einen Hintereingang auf einen Lkw verladen und waren davongefahren. Erst gegen 6.00 Uhr wurde der Diebstahl von einem Mitarbeiter bemerkt.
Die Ermittlungen, die sich laut Ritscher als "sehr mühsam" gestalten würden, seien vorerst noch im Gange. Das Landeskriminalamt und die Polizei baten die Bevölkerung um weitere zweckdienliche Hinweise.