Koma-Patient

Prinz Friso in Londoner Klinik aufgenommen

01.03.2012

Geheimtransport  für Holland-Prinz zum Airport: Reha für Friso 
in London.

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Der bei einem Lawinenunglück am 17. Februar im Skigebiet von Lech verschüttete und schwer verletzte niederländische Prinz Friso ist Donnerstagnachmittag außer Landes gebracht worden. In einer Geheim-Aktion wurde der Prinz aus der Klinik zum Innsbrucker Airport gebracht, um 14.00 Uhr hob das Ambulanzflugzeug unter ärztlicher Begleitung vom Flughafen Innsbruck ab.

Friso, der seit dem Unfall im Koma liegt, ist am Donnerstag im Wellington-Krankenhaus in London aufgenommen worden. Dies teilte das niederländische Königshaus auf seiner Website mit. "Dort kann Prinz Friso in seinem heutigen Zustand optimal versorgt werden", erklärte das Königshaus. Auch biete London - der frühere Wohnort des Prinzen - ideale Voraussetzungen für dessen Kinder.

Das dürfte auch der Grund sein, warum der Sohn der niederländischen Königin Beatrix in die britische Hauptstadt verlegt wird. Neurologe Johann Donis, Präsident der Österreichischen Koma-Gesellschaft erklärt: „Vertraute Personen sind in der Rehabilitation von Koma-Patienten extrem wichtig.“

Frisos Privatsphäre streng gewahrt
Die Londoner Privatklinik will den Koma-Patienten streng schützen. "Die Privatsphäre des Patienten hat allerhöchste Priorität", sagte ein Sprecher des Wellington Hospitals. Man bestätige lediglich, dass er in dem Krankenhaus behandelt werde. Ansonsten erörtere man grundsätzlich keinerlei Fragen zu Patienten.

Die Abteilung für neurologische Rehabilitation des Wellington Hospitals ist nach eigenen Angaben die größte ihrer Art in Großbritannien. Die Therapieangebote seien umfassend und auf dem neuesten Stand, heißt es auf der Internetseite.

Neben London war auch eine Pflegeeinrichtung in Brüssel im Gespräch gewesen, in den Niederlanden selbst gibt es keine passenden Häuser.

Ob der Prinz aber jemals aufwachen wird oder auch nur geringste motorische Fähigkeiten wiedererlangen kann, gilt als unwahrscheinlich. Zu schwer dürften die Schädigungen im Gehirn sein. Nach dem Lawinenabgang und einem Herzstillstand war das Hirn für 50 Minuten nicht mit Sauerstoff versorgt worden.

Frisos Zustand wurde vor der Verlegung als unverändert, aber stabil beschrieben. Damit stand einer Verlegung mit einem Ambulanzjet nichts mehr im Weg. Mediziner Donis: „Koma-Patienten, die künstlich beatmet werden und stabil sind, können quer durch Europa transportiert werden.“

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15:33 Uhr: An dieser Stelle beenden wir unsere Live-Berichterstattung aus Innsbruck. Wir danken für Ihr Interesse.

15:05 Uhr: Frisos Familie ist nicht am Flughafen Innsbruck erschienen.

13:59 Uhr: Friso hat Österreich verlassen. Der Ambulanzjet hat abgehoben.

13:52 Uhr: Die Verlegung von Friso in den Ambulanzjet im Hangar ist abgeschlossen. Jetzt wird der Abflug vorbereitet. In wenigen Augenblicken soll die Maschine abheben. +++ oe24.at berichtet hier LIVE aus Innsbruck +++

13:48 Uhr: Frisos Familie ist nicht am Flughafen Innsbruck erschienen.

13:45 Uhr: Dem Vernehmen nach wird der im Koma liegende Holland-Prinz mit einem Ambulanzjet nach London in eine Reha-Stätte geflogen.

 

Blick ins Innere eines Ambulanz-Jets.

13:35 Uhr: Prinz Friso wurde mit einem Konvoi vom Spital zum Flughafen Innsbruck gebracht. Dort laufen die Vorbereitungen für den Abflug auf Hochtouren.

13:33 Uhr: Der Abflug des holländischen Prinzen steht unmittelbar bevor, wie ÖSTERREICH in Erfahrung bringen konnte.

13:05 Uhr:  Es scheint nun fix: Die royale Familie, die seit zwei Wochen im Hotel Gasthof zur Post in Lech am Arlberg ist, wird den Urlaubsort  verlassen. Vermutlich wird der Prinz zeitgleich in eine neurologische Spezialklinik nach London gebracht. Prinz Friso wohnte vor dem Unglück mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in London: „Vertraute Personen sind bei der Reha von Koma-Patienten extrem wichtig“, sagt der Neurologe Donis.

Dass Prinz Friso jemals wieder geringste motorische Fähigkeiten erlangen könnte, gilt als unwahrscheinlich. Das Gehirn des Prinzen wurde 50 Minuten lang nicht mit Sauerstoff versorgt: „Dadurch wurde das gesamte Hirn geschädigt“, erklärt so Neurologe Johan Donis, Präsident der österreichischen Koma-Gesellschaft. Und weiter: "Dies ist der schlimmste Fall, der eintreten kann.“

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