Seit November
Rätsel um Innsbrucker Parksünder
08.01.2010
Ex-Besitzer beteuert, den Wagen verkauft zu haben
Seit Ende November steht in der Roseggerstraße Tirols frechster Parksünder in der gebührenpflichtigen blauen Zone – ohne je einen Cent bezahlt zu haben. Jeden Tag kommt ein Strafzettel dazu, der blaue VW Polo ist vom Magistrat längst mit einer Parkkralle stillgelegt worden. Vom Besitzer – einem Südtiroler Studenten – fehlt jede Spur.
Verkauft
ÖSTERREICH erreichte nun den ehemaligen Pkw-Inhaber, der
anonym bleiben will. Der ist über die Angelegenheit stinksauer und beteuert,
das Auto bereits vor einem halben Jahr um 500 Euro an einen Studienkollegen
aus Südtirol verkauft zu haben. Als er in der Zeitung über den
Strafzettelrekord las, fiel er aus allen Wolken. „Ich war mit dem Käufer in
Südtirol auf dem Amt und habe zusammen mit ihm den Wagen umgemeldet. Den
Kaufvertrag und die Ummeldung habe ich schwarz auf weiß.“
Keine Reaktion
Der Ex-Besitzer fürchtet jetzt, dass die Strafen
auf ihn zurückfallen könnten, da in Italien das Kennzeichen auf dem Auto
trotz Besitzerwechsels immer dasselbe bleibt. Immerhin haben sich mit 36
Strafzetteln, Mahngebühren und einer Anzeige der Polizei schon knapp 1.000
Euro aufgetürmt. Dumm nur: Dem neuen Besitzer scheint das egal zu sein: „Ich
erreiche ihn einfach nicht.“
Beobachtet
Magistrats-Amtsleiter Elmar Rizzoli sieht die Sache
geduldig: „Er kann die Parkkralle nur entfernen, wenn er sich bei uns
meldet. Dann wird es aber teuer.“ Ausforschen kann der Magistrat den
Südtiroler nicht. Italien gibt keine Daten frei. Nachbarn erzählen
inzwischen, der Student hole öfter Sachen aus seinem Wagen – vor Kurzem
sogar eine Rodel.
Der Ex-Besitzer will einfach nur Ruhe: „Ich habe mit der Sache nichts zu tun“, sagt er zu ÖSTERREICH.