Überfall in Tirol

Juwelen-Räuber stehlen Polizeiauto

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Ganze 100 dramatische Minuten: Ein Polizisten-Heer jagte drei brutale Räuber.

Nur Sekunden, nachdem die jungen Männer Mittwochmittag den Verkaufsraum des Nobeljuweliers Leitner in der Maria-Theresien-Straße 37 betreten hatten, blickte die Verkäuferin in den todbringenden Lauf einer Pistole: „Lay down, lay down“, brüllten die Männer die fünf anwesenden Angestellten und Kunden an, dann zückten sie ihr Werkzeug. Unter wuchtigen Schlägen eines Vorschlaghammers und einer Holzfälleraxt zersplitterten Scheiben und Glasvitrinen zu Scherbenhaufen. Die Gangster rafften etliche Luxus-Uhren zusammen und rannten los. Der Beginn einer gnadenlosen Hetzjagd.

Raub in Innsbruck, Grafik
© APA

Alarmfahndung
Während einer der Räuber in einen roten Flucht-Audi hechtete und aufs Gas stieg, war bereits die Polizei im Anmarsch. 35 Streifen, Hundestaffeln und ein Hubschrauber waren alarmiert worden und kesselten das Stadtgebiet ein. Die Suche nach dem Audi-Lenker endete rasch: In der Anichstraße raste der Mann mit dem Wagen in eine Baustelle und wurde von Einsatzkräften überwältigt.

Überfall auf Juwelier in Innsbruck


Mit der Bim

Die zwei anderen Verdächtigen wählten ein unkonventionelleres Fluchtfahrzeug: Sie stiegen in der City in die Straßenbahn und fuhren bis zur Endstation Amras im Osten der Stadt. Dort wartete jedoch bereits ein Polizist und wollte die Männer kontrollieren. Die schlugen aber sofort brutal zu. Der Beamte erlitt eine schwere Gehirnerschütterung.

Showdown
Während der Cop zu Boden ging, schnappten sich die Räuber seinen Streifenwagen und rasten davon. Bei einem Supermarkt in Aldrans dann der Showdown: Als das Duo aus dem Auto sprang und über einen Sportplatz davonlaufen wollten, wurde es nach einem Warnschuss niedergerungen.

Bei einer Pressekonferenz am Nachmittag zogen die Fahnder Bilanz: Die Festgenommenen im Alter von 21, 26 und 29 Jahren hatten serbische Papiere. Ob ein vierter Täter beteiligt war, ist ebenso unklar wie ein möglicher Zusammenhang mit einem Überfall am Montag in der Salzburger Altstadt.

M. Hofer, M. Lassnig

Seite 2: Interview mit Oberst Walter Pupp

Oberst Walter Pupp nach dem Überfall:

"Kollege liegt jetzt im Spital"

ÖSTERREICH: Ein Beamter wurde bei dem Einsatz von den Gangstern niedergeschlagen. Wie geht es ihm nach der Attacke?
Walter Pupp: Der Kollege hat eine schwere Gehirnerschütterung erlitten und wurde in die Uni-Klinik eingeliefert.

Juwelen-Räuber stehlen Polizeiauto
© ALL


ÖSTERREICH:
Drei Täter sind gefasst. Gibt es noch einen vierten Täter, der vielleicht flüchten konnte?
Pupp: Die Fahndung ist weiterhin aufrecht. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es einen vierten Täter gibt. Aber konkrete Hinweise liegen uns nicht vor.

ÖSTERREICH: Bei der Festnahme fielen auch Schüsse. Wurde dadurch jemand verletzt?
Pupp: Nein, Beamte haben in Aldrans einen Warnschuss abgegeben.

ÖSTERREICH: Am Dienstag wurde auch in der Salzburger City ein Nobel-Juwelier in ähnlicher Manier überfallen Waren es vielleicht dieselben Täter?
Pupp: Ob es da einen Zusammenhang gibt, muss noch überprüft werden.

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