Ein verurteilter Geldtransport-Räuber scheint in einen alten Mordfall verwickelt.
Das ist tatsächlich ein Paukenschlag: Dank eines DNA-Treffers steht der sieben Jahre alte Mord an der Innsbrucker Pensionistin Ingrid Sutter kurz vor der Aufklärung. Unter Tatverdacht steht ein Einheimischer (60), der erst kürzlich für Schlagzeilen gesorgt hatte, nachdem er gemeinsam mit seinen beiden Söhnen einen Geldtransporter überfallen hatte – ÖSTERREICH berichtete. Der inzwischen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilte Räuber soll einer von zwei Tätern sein, die Ingrid Sutter (68) mit einem Polster erstickten.
Größter DNA-Test
in der Geschichte
Das Opfer war am 30. Juni 2007 von Angehörigen in seiner Wohnung in der Andechsstraße im Innsbrucker Stadtteil Reichenau tot aufgefunden worden.
Erst bei der Obduktion stellte sich heraus, dass die Pensionistin gewaltsam zu Tode gekommen war. Spurensicherer des LKA stellten damals 90 DNA-Spuren am Tatort sicher. Es folgte die bis dahin größte DNA-Massenuntersuchung in der Geschichte Tirols. 400 Bewohner von Reichenau mussten zum Speicheltest. Doch einen Treffer landeten die Ermittler nicht.
Der Verdächtige
schweigt eisern
Erst Jahre später nach dem Überfall auf einen Geldtransporter wurde eine Übereinstimmung der Fingerabdrücke des Räubers mit Tatortspuren im Mordfall Sutter entdeckt. Während der 60-Jährige den Überfall zugab, schweigt er im Mordfall. Deshalb interessieren sich die Ermittler dafür, wo sich der Verdächtige zwischen 2006 und 2014 aufgehalten hat. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Der gescheiterte Coup
Der im Mordfall Sutter verdächtige 60-Jährige versuchte im Mai vergangenen Jahres mit seinen Söhnen (28, 30) im Innsbrucker Westen, einen Geldtransporter zu überfallen.
Das Trio ging brutal vor, bedrohte den Geldboten mit einer Waffe und fesselte ihn. Eineinhalb Stunden versuchten die Räuber, den Tresor zu öffnen – vergebens. Die Sache wurde ihnen zu heiß, sie flüchteten.
Die Söhne stellten sich, der Vater wurde in einem Einkaufsmarkt festgenommen. Alle drei fassten Haftstrafen aus.