Sein Werdegang

Reinhold Messners extremes Leben

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Der Südtiroler Bergsteiger heiratete jetzt seine Herzdame.

Zu internationaler Berühmtheit gelangte der 1954 geborene Villnösser Bauernbub im Mai 1970, als er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Günther den Himalaya-Riesen Nanga Parbat (8.125 m) nicht nur erstmals über die gefürchtete Rupal-Wand bezwang, sondern auch eine Überschreitung schaffte, indem er auf der Diamir-Flanke abstieg. Bei dieser riskanten Unternehmung kam Günther unter bis heute nicht ganz geklärten Umständen ums Leben.

Revolution
Messners Bergsteigerkarriere lässt sich aber trotz der bis heute andauernden Medienberichte über die fatale Expedition von 1970 nicht auf diese allein reduzieren. Als Extremalpinist setzte er reihenweise neue Maßstäbe und revolutionierte die Methoden: Als erster Mensch stand er auf dem Gipfel aller 14 Achttausender; auf einigen sogar mehrmals. Bei keiner einzigen Expedition verwendete Messner Flaschen-Sauerstoff. Eine bemerkenswerte Leistung, die noch 1978, als Messner gemeinsam mit dem Tiroler Peter Habeler den Mount Everest (8.850 m) bezwang, für unmöglich gehalten wurde.

Ethos
Heute gehört es zur Ehre eines jeden "echten" Bergsteigers, auf künstlichen Sauerstoff zu verzichten. "Achttausender-Gipfel mit künstlichem Sauerstoff zu besteigen ist so, wie den Giro d'Italia mit einem Moped statt einem Rennrad zu fahren: Uninteressant und unfair", charakterisiert der Südtiroler Alpinist Hans Kammerlander, ein ehemaliger Seilgefährte Messners, das aktuelle bergsteigerische Ethos.

Neue Herausforderungen
Nachdem Messner Mitte der achtziger Jahre alle Achttausender erklommen hatte, begab er sich in die Ebene und suchte dort das ultimative Abenteuer. Fortan baute er seinen Ruhm mit Durchquerungen von Eis- und Sandwüsten aus - und wurde nebenher publizistisch immer aktiver.

Politik
In den neunziger Jahren, als Messner wegen einer Fußverletzung weitere extremalpinistische Ambitionen begraben musste, widmete sich der Südtiroler verstärkt der Politik. Höhepunkt seiner Politlaufbahn war die Europawahl 1999, wo er als Parteiloser auf der Liste der Grünen einen Sitz im EU-Parlament errang. Der Ruhelose kandidierte 2004 allerdings kein zweites Mal. Stattdessen widmet er sich nun intensiv um das Bergmuseum in Sigmundskron bei Bozen, das 2005 eröffnet wurde. Das extreme Bergsteigen hat er mittlerweile aufgegeben.

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