Dauerregen in ganz Tirol, heftige Schneefälle auf höher gelegenen Straßen. Am schlimmsten war gestern die Situation im Unterland.
Die gewaltigen Wassermassen haben gestern zu ersten Straßensperren geführt. Vom Dauerregen waren die Bezirke östlich von Innsbruck stark betroffen, aber auch in Nesselwängle gab es einen Erdrutsch. Wegen eines drohenden Hangrutsches musste die Eibergbundesstraße (B 173) zwischen Söll und Kufstein gesperrt werden. Bis wann diese Sperre wieder aufgehoben werden konnte, war vorerst nicht absehbar.
Evakuierung
Der Hof des Eibergbauern Josef Zott ist überhaupt
von der Umwelt abgeschnitten. Eine riesige Mure hat die Zufahrt zu seinem
Hof verlegt. „Ich hab einen alten Weg aktiviert, der ist aber nur mit einem
Jeep befahrbar“, erzählt Zott von der dramatischen Situation bei seinem Hof,
einem Zuchtbetrieb mit 35 Rindern. Er lebt dort mit seiner Frau, den zwei
Kindern und seinen Eltern. „Montag konnte die Zufahrt noch nicht geräumt
werden, das war zu gefährlich, weil es den ganzen Tag so stark geregnet
hat“, schildert der Landwirt.
Am Vormittag waren Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Eiberg vor Ort. „Es hängt noch viel Schotter im Hang. Durch die starken Regenfälle drohen weitere Abbrüche“, warnt ein Experte. Zwei weitere Einfamilienhäuser in der Nachbarschaft des Eibergbauern sind von Hangrutschungen bedroht, eine vierköpfige Familie musste sogar vorübergehend ihr Haus verlassen.
Auf höher gelegenen Verkehrswegen kämpften sich die Autofahrer durch das Schneetreiben und über schneebedeckte Fahrbahnen. Die Hahntennjochstraße bei Imst musste wegen des Schneefalls vorübergehend gesperrt werden. Die Kettenpflicht auf der Silvretta-Hochalpenstraße konnte schnell wieder aufgehoben werden, teilte die Polizei mit.
Vorarlberg
Zwar gab es lokal teils heftige und ergiebige
Niederschläge, Überschwemmungen sind aber bisher ausgeblieben und ist trotz
weiterer Regenfälle nicht zu erwarten, so Thomas Blank, Leiter der Abteilung
Wasserwirtschaft des Landes Vorarlberg. Vorarlbergs Feuerwehren hatten laut
Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) bisher keine Arbeit
durch die Niederschläge. Man habe noch nicht einmal Keller auspumpen müssen,
so der Einsatzleiter. (klh)