Im schwarzen Niqab stand sie an der Bushaltestelle – und war am Weg zu ihrem Mann.
Tirol. Das letzte Lebenszeichen der 15-jährigen Sara aus Innsbruck datiert vom 16. August des Vorjahres: Damals traf das sichtbar radikalisierte Mädchen bei einer Bushaltestelle eine Freundin ihrer Mutter und erzählte, dass sie jetzt nach islamischem Recht verheiratet sei und nicht mehr in Innsbruck bleiben wolle. Ihren Ehemann, gegen den jetzt im Übrigen wegen Freiheitsentziehung ermittelt wird, dürfte sie in IS-nahen Chats kennengelernt haben, er soll laut der Zeugin in München oder Köln wohnen.
Im Gepäck, einem Rucksack und einem kleinen Koffer, hatte die Tochter aus einer lateinamerikanisch-marokkanischen Beziehung mit sechs Geschwistern neben Burka, Niqab und anderer traditioneller Kleidung 500 Euro und einen Koran. In den zurückliegenden zwei Jahren hatte sich die Vermisste stark verändert: Sie zog sich zurück, konvertierte zum Islam und lebte diesen zunehmend konservativer aus. Zuletzt lebte sie von ihrer Mutter getrennt in einem Krisenzentrum in Innsbruck. Es steht zu befürchten, dass die IS-Braut längst nicht mehr in Europa weilt.