Kameras sollen Suizid verhindern

So streng wird der Kitzbühel-Killer in der Zelle bewacht

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Der 25-jährige Mitarbeiter einer Baufirma ist seit Montagmittag offiziell in der Innsbrucker Justizanstalt in Untersuchungshaft. 

Kitzbühel. Nach dem Auslöschen einer Familie in Kitzbühel wird der Beschuldigte in seiner Zelle rund um die Uhr überwacht, wie "TT.com" berichtet. Der 25-jährige Mitarbeiter einer Baufirma ist seit Montagmittag offiziell in der Innsbrucker Justizanstalt in U-Haft. Er ist in einer Zelle mit Videoüberwachung untergebracht. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, um einen etwaigen Suizidversuch rechtzeitig vereiteln zu können.

 

Expertin: Tat wie Schulmassaker 

Die Tat sei nur die Spitze des Eisbergs, das Wesentliche passiere schon vorher, erklärt Psychiaterin Sigrun Roßmanith gegenüber "TT.com", ohne auf den konkreten Fall eingehen zu wollen: "Ein Racheakt kann sich gegen eine Person richten oder auch gegen das Umfeld." Für die Expertin sei der Ablauf nicht überraschend. Nach der Trennung würden Wut, Hass und auch Angst aufkommen, "Gewaltfantasien entstehen, dann Realisierungsfantasien", vergleicht Roßmanith die Tat von Kitzbühel mit einem Schulmassaker. Durch einen neuen Partner schwinde endgültig jede Hoffnung, dann werde der Racheplan umgesetzt.

 

Obduktion: Aus kurzer Distanz erschossen

Nach dem Fünffachmord Sonntagfrüh in Kitzbühel hat die Obduktion der Leichen ergeben, dass alle fünf Opfer aus sehr kurzer Distanz erschossen wurden. Dies teilte die Polizei am Dienstag mit. Das Messer und der Baseballschläger, die der 25-jährige Beschuldigte bei sich hatte, wurden bei der Tat hingegen nicht verwendet, hieß es.
 
Nähere Details zum Obduktionsergebnis wollte die Exekutive nicht bekannt geben. "Hinsichtlich der Anzahl der abgegebenen Schüsse und Treffer ergeht aus taktischen und aus Pietätsgründen keine detaillierte Bekanntgabe", hieß es in einer Aussendung der Polizei.
 
Der Verdächtige hatte am Sonntag gegen 4.00 Uhr am Haus seiner 19-jährigen Ex-Freundin, in dem ihre gesamte Familie wohnte, geläutet. Nachdem der Vater den 25-Jährigen abgewiesen hatte, ging der junge Mann wieder nach Hause und holte sich die Pistole seines Bruders, die dieser legal besaß und in einem Tresor aufbewahrte. Gegen 5.30 Uhr kam der 25-Jährige erneut zum Wohnhaus der Familie und erschoss dort zunächst den Vater (59) der 19-Jährigen, dann ihre Mutter (51) und ihren Bruder (25), bevor er seine Ex-Freundin und ihren neuen Freund, einen Eishockeyspieler, tötete.
 
Anschließend stellte sich der 25-Jährige bei der Polizeiinspektion Kitzbühel selbst. Das Motiv dürfte Eifersucht bzw. Zurückweisung gewesen sein, denn die 19-Jährige hatte vor zwei Monaten ihre Beziehung zu dem 25-Jährigen beendet.
 
Der Beschuldigte hatte bei seiner Einvernahme die Ereignisse klar und strukturiert geschildert. Ein Alkoholtest nach der Tat am Sonntag fiel negativ aus. Die Tat dürfte sehr schnell und überraschend ausgeführt worden sein. Im Haus seien kaum Kampfspuren gefunden worden, es dürfte also keinen größeren Widerstand der Opfer gegeben haben, berichtete die Polizei.
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