Felbertauern-Straße

Stein-Lawine: Sprengung wird vorbereitet

15.05.2013


Polizei: Offenbar keine Verschütteten. Am Donnerstag wird gesprengt. 

Zur Vollversion des Artikels
© EXPA
Zur Vollversion des Artikels

Nach dem massiven Geröllsturz in der Nacht auf Dienstag, der eine Lawinengalerie der Felbertauernstraße in Osttirol auf einer Länge von 95 Metern zerstörte, geht die Polizei davon aus, dass sich keine Verschütteten unter den Geröllmassen befinden. "Der Verdacht hat sich nicht erhärtet. Nach wie vor ist keine Vermisstenmeldung bei uns eingegangen", sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Der Straßenbetreiber hofft, dass zumindest eine Fahrbahnseite bald wieder benützbar sein wird.

An dem Berghang bei Matrei hatten sich rund 35.000 Kubikmeter Geröll in Bewegung gesetzt. Es handle sich um die bisher größte Katastrophe der Felbertauernstraßen AG, sagte deren Vorstandsdirektor Karl Popeller. Für das Abräumen der Gesteinmassen werde eine Woche benötigt. Am Mittwoch liefen die Vorbereitungen und Bohrarbeiten seit den Morgenstunden. "Wir sind mit Hochdruck an der Arbeit", sagte Popeller. Bohrgerät und anderes Material werde zum Kegel geflogen, um labile Steinmassen im Abbruchgebiet am Donnerstag abzusprengen. "Morgen wird eine Spezialfirma das Geröll absprengen", sagte er.

"Die Straße bleibt definitiv bis nach Pfingsten gesperrt", sagte Popeller. Das bedeutet große Einnahmenverluste, da die Felbertauernstraße als Verbindung von Salzburg in den Süden in der Regel stark frequentiert wird. Auch bei Motorradfahrer ist die Strecke beliebt. Wie lange die Strecke unpassierbar bleibt, kann erst nach den Feiertagen festgelegt werden.

"Es wird auf jeden Fall länger dauern als eineinhalb Wochen", sagte Popeller, "die Straße ist in diesem Bereich total kaputt. Das Abtragen der Gesteinsmassen wird nicht lange dauern, da wir von beiden Seiten mit schwerem Gerät arbeiten können." Doch die Wiederherstellung des Straßenkörpers stellt die AG vor eine große Aufgabe. "Die Hangbrücke, auf der ein Teil der Straße liegt, ist schwerbeschädigt", sagte er.

Popeller hofft, dass zumindest die bergseitige Fahrbahn bald wieder freigegeben werden kann. Mit einer Ampelregelung könnte dann der Verkehr wieder passieren. "Wir sind guter Dinge, dass wir für die Freigabe einer Fahrbahn nicht viel länger als eineinhalb Wochen brauchen werden", sagte er. Ausweichmöglichkeiten bestehen über das Pustertal, den Staller Sattel und die Großglockner Hochalpenstraße.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel