Die Tiroler Polizei hat einen größeren Suchtgiftring zerschlagen. Neun Dealer verhaftet, 60 Abnehmer angezeigt
Zwischen Jänner und September wurden nach Polizei-Angaben vom Samstag neun Dealer verhaftet. 60 Abnehmer wurden angezeigt. Die Dealer aus dem Raum zwischen Innsbruck und Wattens hatten Heroin, Cocain, Cannabis, LSD, Methamphetamine im Angebot. Die ersten Ermittlungen liefen gegen einen einen 21-jährigen Unterländer, der 20 Suchtgiftabnehmer im Bereich zwischen Innsbruck und Schwaz in den letzten zwei Jahren mit 1,2 Kilogramm Cannabis, 200 Gramm Kokain und 200 Gramm Heroin versorgte.
International
In den Wochen darauf klickten dann die Handschellen
für einen Lieferanten in Deutschland, einen arbeitslosen 27-jährigen
Innsbrucker, einen 35-jährigen serbischen Pensionisten aus Innsbruck, einen
ebenfalls in Innsbruck lebenden 47-jährigen Staatenlosen und einen
Schwarzafrikaner, der ebenfalls in Innsbruck lebte.
Von Wien nach Innsbruck
Im Zuge der Ermittlungen wurde
schließlich eine nigerianische Tätergruppe ausgeforscht, die das Kokain in
Wien erwarb, nach Innsbruck brachte und dort Gewinn bringend verkaufte. Bei
dieser nigerianischen Tätergruppe handelte es sich ausschließlich um
Asylwerber. Das Kokain wurde in Wien erworben und durch zwei
Suchtgiftkuriere nach Innsbruck gebracht. Die zwei Suchtgiftkuriere fuhren
abwechselnd mit dem Zug nach Innsbruck und hatten das Kokain, jeweils eine
Menge von 120 bis 200 Gramm im Körper versteckt.
Kurierdienst
Die letzte Übergabe des Kokain von dem 32-jährigen
Kurier an den 18-jährigen Nigerianer wurde durch die Polizei überwacht und
dieser dabei festgenommen. Der Kurier wurde in die Justizanstalt Innsbruck
eingeliefert und in einem gesondert Raum überwacht. In sechs Tagen wurden
durch den Suchtgiftkurier insgesamt elf Kapseln mit insgesamt 120 Gramm
Kokain ausgeschieden.
Geld für Tankstellenkauf
Am "vorausschauendsten" agierte
übrigens der 18-jährige Nigerianer. Der stolze Besitzer von zwei Mercedes
E-Klasse-Fahrzeugen verfügt in seinem Heimatland über ein Konto mit etwa
41.000 Euro, das er unter anderem für den Bau einer Tankstelle in Nigeria
einsetzte.