Auch Vorarlberg betroffen

Tirol: Hochwasser trifft Unterland am stärksten

02.06.2013

Feuerwehren in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein im Dauereinsatz.

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Der Dauerregen hat im Tiroler Unterland zu einer prekären Hochwassersituation sowie zu zahlreichen Murenabgängen und Überschwemmungen geführt. In den Bezirken Kitzbühel und Kufstein standen die Feuerwehren im Dauereinsatz. In Kössen mussten 80 Personen evakuiert werden, weil die Großache über die Ufer getreten war. Insgesamt waren laut Land rund 200 Häuser gefährdet. Die Experten rechneten vorerst mit keiner Entspannung der Situation.

 

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Hoffnung auf Entspannung in den Nachtstunden
Nach dem intensiven Dauerregen und der prekären Hochwassersituation im Tiroler Unterland haben die Einsatzkräfte Sonntagabend auf eine Entspannung der Situation in den Nachtstunden gehofft. Die Intensität der Niederschläge habe abgenommen und die Pegelstände der Flüsse seien etwas rückläufig, berichtete Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale Tirol (LWZ). Der Regen werde aber bis nach Mitternacht anhalten. In den Bezirken Kitzbühel und Kufstein standen die Feuerwehren weiterhin im Dauereinsatz.

In der Landeswarnzentrale wurden bis Sonntagabend über 70 Murenabgänge und Hangrutschungen registriert. In den nächsten Stunden sei noch mit weiteren zu rechnen. Mit den Aufräumarbeiten könne erst begonnen werden, sobald die Wassermassen in den betroffenen Gebieten großteils abgeflossen seien. Nach wie vor standen über 3.000 Feuerwehrmänner im Einsatz.

   Am prekärsten stellte sich die Situation in Kössen im Bezirk Kitzbühel dar. In der Ortschaft, die weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten war, standen Hunderte Häuser unter Wasser. Die Bewohner wurden zum Teil mit Hubschraubern oder von der Wasserrettung in Sicherheit gebracht. Neben Kössen wurde auch in St. Johann, wo die Fieberbrunner Ache über die Ufer getreten war, und in Waidring (ebenfalls Bezirk Kitzbühel) Zivilschutzalarm ausgelöst. Auch in St. Ulrich am Pillersee war die Situation Sonntagnachmittag prekär.

   In Kufstein waren in den Abendstunden noch 30 Feuerwehren im Einsatz. Die Haupteinsatzgebiete waren laut Bezirksfeuerwehrkommando im Inntal von Breitenbach bis Erl, im Bereich Walchsee, im Thiersee-und im Brixental, sowie in Söll, Ellmau und Scheffau. Am Niederndorferberg mussten drei Häuser und in Bruckhäusl 28 Häuser vorsorglich evakuiert werden. Die Brandenberger Ache dürfte wahrscheinlich den Höchststand überschritten haben, der Pegelstand sei rückläufig, hieß es.

   Wegen Murenabgängen oder Überschwemmungen waren unter anderem die Pass Thurn Straße (B161) zwischen Mittersill und Jochberg, die Hochkönig Straße (B164) zwischen Saalfelden und Hochfilzen sowie St. Johann und Fieberbrunn, die Gerlos Straße (B165) zwischen Hinterwaldberg und Gerlosspass und die Brixental Straße (B170) zwischen Hopfgarten und Westendorf gesperrt, ebenso die Tiroler Straße (B171) zwischen Kiefersfelden und Kufstein, die Walchsee Straße (B172) zwischen Reit im Winkl und Waidach, die Eiberg Straße (B173) zwischen Söll und Kufstein, die Kössener Straße (B176) zwischen Kössen und der Staatsgrenze sowie die Loferer Straße (B178) zwischen Scheffau und Söll.
 

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