Schuldig gepsprochen
Tiroler Mädchenbande verurteilt
13.11.2009
Teenager fü Raub und schwere Körperverletzung schuldig gesprochen.
Wegen Raub und schwerer Körperverletzung sind am Freitag zwei junge Tirolerinnen am Innsbrucker Landesgericht schuldig gesprochen worden. Den beiden Teenagern, heute 17 und 16 Jahre alt, wurde vorgeworfen, zwei jüngere Mädchen auf offener Straße attackiert und einer von ihnen die Handtasche entrissen zu haben. Die 16-jährige Erstangeklagte wurde vom Schöffensenat zu einer bedingten Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt, die 17-jährige Zweitangeklagte bekam eine unbedingte Zusatzfreiheitsstrafe von zwei Monaten.
"Hübsche Handtasche" entrissen
Der Vorfall liegt
mittlerweile rund ein Jahr zurück. Weil eines der Opfer "so eine hübsche
Handtasche" hatte, gingen die beiden Beschuldigten Anfang November in
Innsbruck auf zwei Schwestern im Alter von 15 und 14 Jahren los. Das Duo
verstärkte auch noch eine weitere 13-Jährige. Sie versetzten einem der
Mädchen im Bereich des Landestheaters Fußtritte und entrissen ihr die
Tasche. Auch ihrer Schwester schlugen sie ins Gesicht. Die Beute war relativ
gering: Ein Euro Bargeld und ein MP3-Player.
Zurechnungsfähig
Der Sachverständige Carl Miller stufte
beide Angeklagten als zurechnungsfähig ein, wenn auch eingeschränkt, da sie
unter dem Einfluss von Schmerztabletten standen. Er diagnostizierte sowohl
bei der 17-Jährigen als auch bei der 16-Jährigen eine Störung in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung. Beide kommen aus zerrütteten Elternhäusern und
waren seit ihrer Kindheit immer wieder in verschieden Heimen untergebracht.
Einschlägig vorbestraft
Die jungen Tirolerinnen sind
einschlägig vorbestraft. Die 17-Jährige befand sich bereits in Haft.
Insgesamt muss sie nun eine Freiheitsstrafe von 18 Monaten verbüßen. Die
Zweitangeklagte nahm das Urteil an. Die 16-Jährige erbat sich Bedenkzeit.
Den Opfern wurde von Richter Bruno Angerer ein Teilschmerzensgeld in Höhe
von 1.000 Euro beziehungsweise 400 Euro zuerkannt. Beide Urteile sind nicht
rechtskräftig.