Inzwischen sind Schatzsucher aus ganz Österreich vorort und graben. Der Wert soll auf 20-Millionen-Euro angewachsen sein. Das Geld soll an mehreren Orten in Tirol verteilt sein. Goldgräber aus Wien, Kärnten und Tirol graben schon. 120.000 Euro wurden bereits gefunden - 2002.
Immer groteskere Ausmaße nimmt die Schatzsuche in Tirol an. Als wäre das Finden des angeblich in einem Waldstück bei Ebbs im Bezirk Kufstein vergrabenen Fünf-Millionen-Euro-Schatzes nicht schon genug, ist jetzt bereits die Rede von 20 Millionen Euro - versteckt im gesamten Bundesland. Diese Summe vermutete ein Privatdetektiv entlang der Fluchtstrecke des Betrügers durch Tirol wie ÖSTERREICH bereits berichtet hat. In Ebbs dauerte unterdessen das Goldgräberfieber an.
Gebiet ist 15 Hektar groß
"Einige Leute und
Abenteurer sind unten, die graben", schilderte Bürgermeister Josef
Ritzer die Stimmung im rund 15 Hektar großen Gebiet im Ortsteil Eichelwang.
Aus Wien, Kärnten und Innsbruck seien die Goldgräber angereist. Eigentlich
würden aber die Journalisten den 5.100 Einwohner großen Ort "überrennen".
Er selbst amüsiere sich darüber und freue sich über das Interesse an Ebbs.
Dem Bürgermeister falle es schwer zu glauben, dass das Geld noch versteckt
liege. Sollte aber jemand Geld finden, würde das laut Ritzer eine Hysterie
auslösen.
Plakate an den Bäumen
Auf an Bäumen angebrachten Plakaten
priesen Händler inzwischen Schaufeln an, die "hervorragend zum
Schatzsuchen geeignet und jetzt besonders günstig" zu erstehen
seien. Auf Nachfrage hieß es allerdings, dass man sich damit einen Spaß
erlaubt habe.
2002 wurden 120.000 Euro gefunden
Von verstecktem, großteils
Schwarzgeld in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro sprach indes jener
Privatdetektiv, der die Geldsuche in die Medien gebracht hatte. "Die
Geschädigten haben daher auf eine Anzeige verzichtet", so der
Ermittler. Obwohl man die Summe nicht genau beziffern könne, sei das Geld
dem Anlageberater anvertraut worden. Hinweis dafür, dass weiteres Geld an
anderen Stellen in Tirol zu finden sein könnte, sei ein Fund von 120.000
Euro im Jahr 2002. Der Hobbyarchäologe Peter F. (Name von der Red
geändert) hatte nach ÖSTERREICH-Informationen bei Ampass im Bezirk
Innsbruck-Land den Schatz in einem Koffer nur wenige Meter neben einem
Parklplatz in einem Waldstück mit einem Metalldetektor entdeckt.
Verstecke auch in der Schweiz und in Bayern?
Auch Dokumente
seien darin gelegen, die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Die Hinweise
sollen nach Angaben des Blattes nach Grainau am Fuße der Zugspitze in Bayern
und in den Nobelskiort St. Moritz in der Schweiz führen. Weitere vermutete
Verstecke wollte der Detektiv aber "aus ermittlungstechnischen Gründen"
nicht verraten. Tirol spiele auch insofern eine Rolle, weil der Betrüger aus
Bayern das Geld der um 1,65 Millionen Euro geschädigten DAB-Bank auf Konten
in Geldinstituten in Kufstein und Reutte überwiesen ließ.
Staatsanwaltschaft prüft
Unterdessen nahm auch die
Staatsanwaltschaft Rosenheim die Ermittlungen wieder auf. "Es wird
geprüft, ob Anlass besteht, dass irgendein Verfahren eingeleitet wird",
sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Branz auf Anfrage. Anhaltspunkte für ein
Strafverfahren sehe er derzeit aber nicht.