Lawinentote

Weißer Tod schlug gleich neunmal zu

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Ausgerechnet bei der Suche nach Vermissten gerieten Bergretter in die Falle.

Das entsetzlichste Unglück ereignete sich am Stefanitag in Südtirol auf dem Pordoj-Joch: Sieben Bergretter des Aiut Alpin Dolomites waren aufgebrochen, um in der Dunkelheit zwei Touristen aus Udine zu suchen. Dabei wurden alle sieben Bergretter gegen 18 Uhr von einer Lawine erfasst. Ein Bergretter, der nur leicht verletzt wurde, schlug Alarm.

Erstickt. Daraufhin rückten 200 Rettungskräfte aus. Für vier Verschüttete kam dennoch jede Hilfe zu spät. Drei sind erstickt, der Vierte erlag seinen Verletzungen.

Bei den toten Bergrettern handelt es sich um Alessandro Dantone (39), Ervin Riz (32), Diego Perathoner (42) und Luca Prinoth (43) – alle aus dem Fassatal. Alle vier galten als sehr erfahrene Alpinisten. Am Sonntagvormittag wurden die Urlauber aus Udine gefunden. Auch für Fabio Baron und Diego Andreatta kam jede Hilfe zu spät. Sie waren von einer Lawine verschüttet worden.

Toter Bub
Bei einem weiteren Lawinenabgang in Sulden ist am Samstag der 14-jährige Maximilian Conrad aus Deutschland ums Leben gekommen. Insgesamt sind dort drei deutsche Urlauber verschüttet worden. Sie waren im freien Gelände unterwegs, als sich eine rund 300 Meter breite Lawine löste. Mehrere Wintersportler, die ebenfalls von den Schneemassen mitgerissen worden waren, konnten sich selbst befreien. Conrad wurde erst nach einer Stunde gefunden, er war bereits tot.

Tragisches Detail am Rande: Der Vater von Maximilian hatte das Unglück vom Lift aus beobachtet und war zur Unfallstelle geeilt, wo er mit bloßen Händen nach seinem Sohn grub. Auch ein zweiter Sohn des Mannes, ein 19-Jähriger, war unter den Verschütteten.

2 Tote im Pitztal
Im Pitztal konnte am Stefanitag ein seit Wochenbeginn vermisstes deutsches Tourengeher-Paar (50 und 56 Jahre alt) nach stundenlanger Suche nur mehr tot geborgen werden, sie wurden unter einer vier Meter hohen Schneedecke ausgegraben.

Vermisst
Inzwischen geht die Suche nach dem seit 22. Dezember vermissten deutschen Schneeschuhwanderer (40) in Obernberg in Richtung Muttenkopf weiter: Der Einsatz musste immer wieder wegen schlechten Wetters abgebrochen werden. Ebenfalls von einer Lawine ist am Freitag in Sölden ein Kleinbus erfasst und verschüttet worden. Die drei Insassen konnten sich befreien und erlitten keine lebensgefährlichen Verletzungen.

Gefahr
Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol warnt einmal mehr eindringlich: „Derzeit muss man extrem vorsichtig sein. Sportler ohne Erfahrung sollten unbedingt auf der Piste bleiben.“ In Tirols Bergen steht die Lawinenwarnstufe auf „drei“.

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