Der Pistenansturm sorgte für volle Ambulanzen in Wintersportorten. Allein in Salzburg gab es an einem Tag 200 Verletzte, in Tirol ein Todesopfer.
Eine Serie von schweren Unfällen überschattete vielerorts das Skivergnügen an den Weihnachtsfeiertagen. Trauriger Höhepunkt der Pistenstürze: In St. Johann (T) verunglückte ein 18-jähriger Schüler aus Berlin, nachdem er mit seinem Freund zusammengestoßen und gegen einen Baum gefahren war. Der Bursche erlag noch Mittwochabend in einer Innsbrucker Klinik seinen massiven Verletzungen.
Hochbetrieb
Kaiserwetter und die optimalen Schneeverhältnisse
hatten Tausende Wintersportler auf die Abfahrten gelockt, was für die
Einsatzkräfte Hochbetrieb bedeutete: Allein die Rettungsleitstelle Tirol
meldete 128 Einsätze von Notarzthubschraubern.
200 Verletzte
Noch schlimmer die Bilanz in Salzburg: Laut Rotem
Kreuz endete das Pistenvergnügen am Stefanitag für mehr als 200 Carver und
Snowboarder mit Verletzungen im Spital. Rekordverdächtige 51 Mal wurden die
Flugretter vom ÖAMTC, dem Roten Kreuz und dem Heli-Dienst Knaus zu Unfällen
gerufen.
Ambulanzen voll
Um den Ansturm auf die Spitals-Ambulanzen
bewältigen zu können, verdoppelten viele Krankenhäuser an den Feiertagen
sogar ihren Personalstand. In Zell am See ging man noch einen Schritt
weiter: „Aufgrund der vielen Unfälle haben wir eine Urlaubssperre erlassen.
Jeden Tag kommen über 100 Verletzte herein, Tendenz steigend“, bestätigte
Primarius Heinrich Thöni gegenüber ÖSTERREICH.
Verletzungen schwerer
Was den Medizinern Kopfzerbrechen bereitet,
ist der Grad der Blessuren, mit denen Patienten im Skidress eingeliefert
werden. Franklin Genelin, Primarius in Schwarzach: „Heuer gibt es mehr
schwere Verletzungen als im Vorjahr, vor allem Wirbel- und
Beckenverletzungen. Das liegt daran, dass die Pisten derzeit extrem hart
sind.“