Eine Familie erlitt durch ein privates Notstromaggregat eine Rauchgasvergiftung.
Rund zehn Stunden waren am Sonntag die beiden Tiroler Gemeinden Achenkirch und Steinberg am Rofan von der Stromversorgung abgeschlossen. Laut Polizei waren inklusive der Urlauber rund 3.400 Menschen von dem Zwischenfall betroffen. Hotels und ein Altenheim mussten von der Feuerwehr mit Notstromaggregaten versorgt werden. Einer Familie wurden die Abgase eines solchen Aggregats allerdings zum Verhängnis. Sechs Personen, darunter zwei Kleinkinder, wurden mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus in Schwaz eingeliefert.
Gegen 11.40 Uhr fiel in Achenkirch und Steinberg plötzlich der Strom aus. Ein Zustand, der sich nicht so schnell beheben lassen sollte. Erst um 22.00 Uhr konnten die beiden Gemeinden wieder an die Stromversorgung angeschlossen werden. Grund dafür war, dass die Orte über ein Erdkabel mit Elektrizität versorgt werden. Wenn es dort einen Fehler gebe, sei die Stelle äußerst schwer zu lokalisieren, erklärte Hubert Wörle vom Netzbetreiber Tiwag (Tiroler Wasserkraft AG). Grund für den Stromausfall war eine Kabelstörung.
Giftige Gase
Die Feuerwehr und die Tiwag versorgten Hotels und
das Altenheim sowie eine Filiale eines Supermarktes mit Notstromaggregaten.
Eine Familie, die selbst ein solches Aggregat zu Hause hatte, erlitt durch
die Abgase allerdings eine Vergiftung. Laut Polizei stand das
Notstromaggregat in der Garage. Die Tür zum Hausgang dürfte nicht richtig
geschlossen gewesen sein und so gelangten die giftigen Gase ins Haus, wo
sich Vater, Mutter, Sohn, Schwiegertochter und zwei kleine Kinder befanden.
Alle sechs mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sie waren aber
bereits wieder auf dem Weg der Besserung.
Zu einem ähnlichen Vorfall war es bereits vor vier Jahren gekommen. Der Achenkicher Bürgermeister, Stefan Meßner, will sich jetzt dafür einsetzen, dass eine zweite Leitung für die Stromversorgung zur Verfügung steht. Der gesamte Ort sei lahmgelegt gewesen, schilderte Meßner. "Das ist natürlich eine Katastrophe", sagte er. Auch die Telefonanlagen seien außer Betrieb gewesen und das Handynetz sei zusammengebrochen.