Knalleffekt
"Tiroler Bären-Mord": Ehefrau verhaftet
17.05.2012Jetzt wurde die attraktive Gattin des Opfers und deren Liebhaber festgenommen.
Bei der Suche nach dem in der Schweiz und in Tirol herumstreunenden Problembären „M 13“ hatte Ende April ein Polizist in Spiss nahe der Staatsgrenze die Gegend mit dem Feldstecher abgesucht – und dabei einen Toten gefunden: den 29-jährigen Peter Hilber aus Vahrn in Südtirol, der zuletzt ein Feinkostgeschäft für Spezialitäten in seiner Heimat in Friedrichshafen am Bodensee führte und der eine dunkle Vergangenheit als mutmaßlicher Autoschieber hatte.
Dass die Ermittlungen sich zunächst auf die einstigen kriminellen Machenschaften konzentrierten, war auch seiner Frau Tanja zu verdanken – die immer wieder Aussagen in diese Richtung tätigte. Die Krankenschwester aus Meran (und Mutter des gemeinsamen sechsjährigen Sohnes Mario) meldete ihren Gatten am 23. April als vermisst und präsentierte dabei folgende Geschichte, wie ihr Mann verschwunden sei:
Spur zu „Sandro“ war Erfindung der Täter
Demnach sei ein ihr unbekannter Freund von Peter, ein Mann namens „Sandro“, im Geschäft aufgetaucht. Man habe gemeinsam Kaffee getrunken. Möglicherweise wurde sie dabei mit K. o.-Tropfen betäubt – seitdem sei ihr Ehemann wie vom Erdboden verschluckt.
Erste Zweifel kamen der Kripo, als sich kaum Hinweise nach Veröffentlichung des Phantombildes von „Sandro“ ergaben. Kein Wunder: Der Entführer ist nur eine Erfindung der wahren Täter – und die sollen die Ehefrau Tanja und ihr deutscher Liebhaber (43) sein. Die Ankläger glauben jedenfalls, genug Beweise gegen das mörderische Pärchen in der Hand zu haben. Die beiden wurden festgenommen. Am Donnerstag wurde laut Staatsanwaltschaft Ravensburg und Polizeidirektion Friedrichshafen die U-Haft verhängt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Ermittler glauben, dass Tanja ihren Mann mit einem Stock erschlagen hat und den Körper mit ihrem Lover ins unwegsame Dreiländer-Grenzgebiet brachte. Laut Pathologen war Peter Hilber nicht auf der Stelle tot, sondern starb erst Stunden, nachdem er den Abhang hinuntergeworfen wurde.