Ein 68-jähriger Inzest-Täter, der seinen Selbstmord vorgetäuscht und sich in einem Kloster versteckt hatte, sitzt jetzt in Korneuburg in U-Haft.
Der perfide (Flucht-)Plan von Franz B. – der seine Töchter missbraucht hat und der deswegen im Herbst angeklagt worden wäre – ist nur durch Zufall aufgeflogen. Wie ÖSTERREICH berichtete , war der 68-Jährige im September in Kroatien von einer Fähre ins Meer gesprungen. Die Besatzung eines vor Ort bestellten Motorbootes fischte den Wiener heraus.
Der von der kroatischen Polizei sodann für tot erklärte Franz B. reiste quicklebendig zurück nach Österreich, wo er sich im Franziskanerkoster Pupping bei Eferding als Glaubenssuchender und Aussteiger vorstellte – und Unterschlupf fand. Pastor Fritz Wenigwieser: „Er war unauffällig und eigentlich sympathisch.“
Ahnungslos.
Gegenüber dem Orden hatte sich der neue Gärtner und
Koch als Christian B., seinen eigenen jüngeren Bruder, vorgestellt. Wie die
Polizei später rekonstruierte, hatte der Wiener den Ausweis gestohlen – sein
Bruder war wie alle anderen Verwandten der Überzeugung, dass Franz B. tot
war.
Falsche Adresse.
Im Kloster waren ebenfalls alle ahnungslos und
nur erstaunt darüber, dass der angeblich mittellose Wiener doch immer genug
Geld hatte. Am Mittwoch passierte Franz B. dann ein verhängnisvoller Fehler.
Nach einer Lokaltour ging er zurück zum Kloster – als eine Polizeipatrouille
stehen blieb. Ungefragt zeigte der sichtlich nervöse Fußgänger den Beamten
den (gestohlenen) Ausweis und nannte obendrein eine falsche Adresse.
Offenbar war es ihm entgangen, dass sein Bruder umgezogen war. Nach der
Abnahme seines Fingerabdrucks gab es dann aber über seine wahre Identität
kein Leugnen mehr: ab in die U-Haft.