2 Familien im Visier
Totes Baby im Müll - jetzt erste Hinweise zum Motiv!
24.11.2024Nach dem Fund eines toten Säuglings in einem Abfallcontainer in der Kundratstraße unweit der Wiener Klinik Favoriten hat die Mutter des Mädchens - ein Frühchen mit dem Namen "Melek" - bei ihrer Einvernahme die Tat gestanden. Die ersten Hinweise zum Motiv lassen schaudern.
Wien. Als Motiv gab die Frau in ihrer Einvernahme "familiäre Probleme" an, wie die Polizei am Sonntag andeutete. Zwar besteht auch der Verdacht, dass die 30-jährige Österreicherin mit türkischen Wurzeln unter Einfluss einer postpartalen Depression bzw. Psychose gehandelt haben könnte. Andererseits dürfte massiv Druck auf sie ausgeübt worden sein - sie war mit dem 28-jährigen türkischen Kindsvater, der Zeugen zufolge schon vor der Tat auf der Station war und auffiel, weil er schluchzte und weinte, offenbar (noch) nicht verheiratet. Vor allem die "Schwiegereltern" sollen mit dem Baby so gar nicht einverstanden gewesen sein. Immer wieder waren - so die Beobachtungen anderer Patientinnen - Männer der beiden Familien auf der Neonatologie, von wo später das erst 10 Tage alte Mädchen verschwand. Dass hier weiter gegen mögliche Komplizen bzw. Anstifter ermittelt wird, ist nicht auszuschließen.
Die Kindsmutter selbst wurde mehrfach zum Tatvorwurf vernommen und zeigt sich geständig. Die Frau wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in eine Justizanstalt gebracht.
Das Obduktionsergebnis ergab, dass das Neugeborene durch stumpfe Gewalteinwirkung starb und ein massives Schädelhirntrauma sowie mehrfache Knochenbrüche erlitten hatte, furchtbar, aber wahr: Die kleine Melek wurde totgeschüttelt, -geprügelt und erschlagen. Melek bedeutet übersetzt übrigens so viel wie "Engel".
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Das Baby war am Donnerstag kurz vor Mittag aus der neonatologischen Station (Station für Frühgeborene, Anm.) des ehemaligen Kaiser Franz Josef-Spitals verschwunden. Eine Pflegerin hatte das bemerkt, Alarm geschlagen - und auch angemerkt, dass die Mutter ebenfalls eine Zeit lang verschwunden war. Polizeiintern ging man daher nie von einer Entführung aus, aller Verdacht richtete sich gegen die Mutter und ihren Background.
Eine groß angelegte Suchaktion, auch mit Hunden und einer Drohne in der Nacht, brachte zunächst keine Erkenntnisse. Durch die Vernehmung der Frau ergaben sich Anhaltspunkte, dass der weibliche Säugling außerhalb des Klinikgeländes zu finden sei. Notdürftig eingewickelt in eine Decke, versteckt und verstaut in einem Plastiksackerl, weggeworfen wie Müll.