Gleichzeitig wurde eine Kaution für südkoreanische Studentin verhängt.
Über die Mutter des toten Neugeborenen, das in der Nacht auf vergangenen Dienstag in einem ÖBB-Zug in München gefunden wurde, ist die Untersuchungshaft verhängt worden. Das sagte die Sprecherin des Wiener Landesgerichts, Christina Salzborn, am Montag. Haftgrund sei Fluchtgefahr. Gleichzeitig wurde gemäß den Bestimmungen eine Kaution von 5.000 Euro festgesetzt.
Die 21-jährige Südkoreanerin wurde am vergangenen Freitag von der Wiener Polizei festgenommen. Das tote Baby war in München im Mistkübel einer Toilette des aus Wien gekommenen Railjet entdeckt worden, nachdem eine Reinigungskraft auf der Höhe Linz Blutspuren im WC bemerkt und die Toilette deshalb versperrt hatte. Die Verdächtige und ihre Freundin waren an jenem Montag mit Interrail-Tickets von Budapest über Wien nach München unterwegs gewesen, allerdings in verschiedenen Abteilen.
In Wien stieg die Freundin dann aus. So konnte die Frau auch das Kind unbemerkt auf der Zugtoilette zur Welt bringen. Sie habe dann noch das Blut notdürftig weggewischt und das Neugeborene in dem MIstkübel "entsorgt", bevor sie ihre Freundin per Handy kontaktierte, um sich dann wieder mit ihr in Wien zu treffen. Zu ihrer Verteidigung sagte die Südkoreanerin, dass das Kind bei der Geburt nicht geschrien habe und schon tot gewesen sei. "Die erste Beschau hat allerdings ergeben, dass das Baby sehr wohl lebte", so Haslinger zur APA.
Die Frau wurde am Freitagnachmittag am Bahnhof Wien-Meidling festgenommen, als sie in einen Zug nach Prag einsteigen wollte. Auf die Spur der Frau war man über ihre Kreditkarte gekommen. Sie und eine Freundin hatten im Internet Zugreisen nach Osteuropa gebucht.