Tathergang
Traunsee-Leichen: Neue Erkenntnisse
08.01.2016
Der Mann dürfte am 2. Jänner mit dem Zug nach Gmunden gekommen sein.
Neue Erkenntnisse zum Tathergang im Fall der im Traunsee bei Gmunden entdeckten zwei Leichen hat das Landeskriminalamt OÖ am Freitag bekannt geben. So dürfte sich der Mann in der Nacht vom 2. auf den 3. Jänner ertränkt haben. Zuvor hatte er erst zwei Nächte in Gmunden und dann eine weitere in Salzburg verbracht, bevor er mit dem Zug über Attnang-Puchheim an den Traunsee zurückkehrte.
In Hessen erdrosselt
Bereits in der Wohnung im deutschen Bundesland Hessen hatte der 72-Jährige seine um ein Jahr jüngere Frau erdrosselt, ihren Leichnam zerstückelt und in Koffer gepackt. Den Kopf betonierte er ein, bevor er diesen in einem Gepäckstück verstaute. Am 30. Dezember fuhr er mit einem blauen Opel Corsa an den Traunsee, wo er bis zum 1. Jänner blieb, bestätigte der Leiter des Landeskriminalamtes OÖ, Gottfried Mitterlehner. Es sei "wahrscheinlich", dass er in dieser Zeit die sterblichen Überreste seiner Frau versenkte.
Zu Neujahr am Vormittag dürfte er mit dem Auto nach Salzburg gefahren sein. Dort checkte er laut Ermittlungen in ein Hotel ein. Dann habe er sich nach einer Zugverbindung nach Gmunden erkundigt. Einen entsprechenden Computerausdruck fanden die Kriminalisten bei den privaten Utensilien des Pensionisten. Nachdem es keine gesicherten Hinweise auf eine weitere Übernachtung am Traunsee gebe, geht Mitterlehner davon aus, dass der Ehemann in der Nacht auf den 3. Jänner mit zwei schweren Gepäckstücken an den Händen gebunden in den See gegangen ist.
Beweggründe unklar
Am Vormittag jenen Tages fand ein Anrainer dann den ersten Koffer mit Leichenteilen der Frau, ein Spürhund wenige Stunden später den nächsten. Am 4. Jänner stießen Cobra-Taucher dann in fünf Metern Tiefe auf den Leichnam des Mannes sowie den eingepackten Kopf der Gattin.
Die Ermittlungen zum Motiv führt die Staatsanwaltschaft Darmstadt, nachdem in der Wohnung des Ehepaares der Mord begangen wurde. Am Freitag wurden laut deren Sprecherin Nina Reininger noch Bekannte und Angehörige gesucht, damit mit der Einvernahme begonnen werden kann. Die Beweggründe für die grausige Tat blieben vorerst weiter im Dunkeln. Es wurde kein Abschiedsbrief gefunden, erklärte sie.