Urlauber schleppen den Virus nach Österreich. Weltweit gab es bisher 979 Todesfälle.
Zurückkehrende Urlauber sorgen in Österreich weiterhin für eine steigende Zunahme an Schweinegrippe-Erkrankungen. Die neue A(H1N1)-Influenza verläuft allerdings weiterhin sehr mild, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Seit Freitag wurden im Labor 20 Neu-Infektionen bestätigt, damit ist in Österreich die 100er-Marke überschritten: 117 bestätigte Fälle traten in Österreich seit dem Ausbruch der Schweinegrippe Ende April in Mexiko auf.
Behandlung mit Tamiflu nicht ratsam
Bei den neuen Patienten
handelt es sich laut dem Ministerium überwiegend um Spanien-Urlauber, die
aus Mallorca oder Ibiza heimgekehrt waren. Drei Personen erkrankten nach
einem Aufenthalt in den USA, Großbritannien sowie Thailand. Betroffen sind
auch bei den jüngsten Fällen vor allem junge Frauen und Männer unter 40
Jahren. Da viele der Erkrankten bisher nicht einmal Fieber hatten, wird
daran gedacht einzelne Patienten künftig in häuslicher Pflege zu
therapieren. Trotz des Anstiegs der Fälle ist eine prophylaktische
Behandlung mit Tamiflu nicht ratsam, warnt das Gesundheitsressort.
Oberösterreicher in der Mehrzahl
Fünf der neuen Erkrankten
werden in Oberösterreich behandelt, vier in Wien und je drei in Kärnten und
Niederösterreich. In Salzburg werden zwei neue Schweinegrippe-Patienten mit
Neuraminidasehemmern wie Tamiflu versorgt. Einer der Patienten kommt aus der
Steiermark, bei zwei weiteren ist dem Gesundheitsministerium der
Aufenthaltsort nicht genau bekannt.
979 Todesfälle
Verglichen mit anderen Staaten im
europäischen Raum ist die Zahl der Fälle in Österreich eher gering. Das
EU-Seuchenkontrollzentrum ECDC meldete aus kleinen Ländern wie
beispielsweise der Schweiz bis Samstag 349 Erkrankungen, aus Malta 123 und
Belgien 126 Infizierte. In der EU und der Europäischen Freihandelszone
(EFTA) gab es seit April 20.463 Schweinegrippe-Fälle, die meisten davon in
Großbritannien (11.159). Dort, in Spanien und Ungarn starben bisher 35
Patienten. Weltweit stieg die Zahl der Ansteckungen zuletzt auf 159.224,
insgesamt gab es 979 Todesfälle.