Autodiebstahl vor Spital. Mit Pistole 22-Jährige bedroht. Jagd auf Mützen-Mann.
Wildwest-Szenen in Wien – ein Pistolen-Duo überfiel eine Frau, die aus dem Spital kam, und raubte dem jungen Opfer ein Gebrauchtauto.
Die Szene könnte aus einem B-Movie Marke Vorabendaction stammen. Tatsächlich passierte sie am helllichten Tag in Wien. Und zur unfreiwilligen Darstellerin wurde eine Wienerin (22), die Opfer eines brutalen Car-Jackings wurde. Tatzeit war am Mittwoch gegen 18.15 Uhr. Die Frau kam soeben von einem Besuch im Ordensspital "St. Elisabeth" zu ihrem Ford Focus, der in der Czapkagasse abgestellt war – und wollte nach Hause fahren.
Täter drohte: "Ich zähle bis drei, dann schieße ich"
Als die junge Frau bei ihrem Auto ankam, sich hineinsetzte und starten wollte, schaute sie in den Lauf einer Pistole. Ein Mann hatte die Autotür aufgerissen und hielt ihr jetzt die Waffe vors Gesicht. Melanie M. erstarrte vor Schock. Als sie nicht sofort reagierte, drohte der Kriminelle mit dem blonden Haar: "Bis drei, dann schieße ich!"
Komplize warf Handtasche achtlos aus dem Fenster
Die Worte zeigten sofort Wirkung: Melanie sprang aus dem Auto, und der etwa 30-jährige Täter setzte sich ans Lenkrad. Erst dann trat sein etwa gleichaltriger Komplize in Erscheinung, nahm am Beifahrersitz Platz und schleuderte die dort liegende Handtasche samt Inhalt aus dem Fenster. Dann gab das Täter-Duo Gas.
Selbst für die Polizei fällt der Raub unter die Kategorie "ungewöhnlich". "Es gibt kein Delikt in dieser Gegend und zu diesem Zeitpunkt, für das die Männer ein Fluchtfahrzeug gebraucht hätten. Und ein älteres Ford-Focus-Modell ist auch kein Auto, das gerade heiß begehrt ist", so Polizeipressesprecher Mario Hejl.
Räuber von Überwachungs-Kamera auf Tankstelle gefilmt
Die beiden Täter sind offenbar nicht die Hellsten: Einen Tag später stellten sie den Ford Focus bei in der Unteren Viaduktstraße bei einer Tankstelle (gleich in der Nähe des Tatorts vom Vortag) ab. Dabei ging einer der beiden in die Foto-Falle – eine Überwachungskamera schoss relativ gelungene und auch scharfe Fotos des Gesuchten (siehe oben). Für die Polizei ein echter Glücksfall. Die Beamten suchen jetzt mit Hochdruck nach dem schlanken, übermüdeten Mann mit Pudelhaube, Tschibo-Pullover und hellen Jeans.
Hinweise unter: 01/31310-62800 (Kripo-Journaldienst).