Todeskampf:
Unfall-Drama um 3 beste Freundinnen
13.05.2012
So hart kann das Schicksal zuschlagen. Drei talentierte Musikerinnen kämpften nach Unfall im Wasser ums Überleben. Ein Mädchen starb.
Es ist der schlimmste Unfall des Jahres: Ein VW Sharan stürzt Samstagnacht bei Nußdorf am Haunsberg in die eineinhalb Meter tiefe Oichten. An Bord befinden sich drei junge Frauen.
Die Folgen sind dramatisch: Theresa G. (18) stirbt. Um das Leben von Anna H. (18) kämpfen die Ärzte im Unfallkrankenhaus Salzburg immer noch verzweifelt. Isabella R. (18) musste den Todeskampf ihrer beiden besten Freundinnen vom Ufer aus mit ansehen …
Was war passiert? Es war ein besonderer Abend für die drei Mädchen. Um 19.30 Uhr begann das Frühjahrskonzert der Trachtenmusik-Kapelle im Gemeindezentrum Bürmoos. Das Trio des musischen Gymnasiums Salzburg begeisterte das Publikum mit der Querflöte. Dann trat der Bürgermeister auf die Bühne und überreichte Theresa G. das goldene Musikabzeichen.
Die Florianis stürzten sofort hinterher
Die Blondine konnte ihr Glück kaum fassen. Sie umarmte ein letztes Mal ihre Eltern und verabschiedete sich – für immer.
Gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen wollte sie mit dem grauen VW noch auf eine Party. Doch dort kamen sie nie an: In einer scharfen Rechtskurve verlor Lenkerin Isabella R. die Kontrolle über den Van. Sie versuchte noch zu bremsen, sie hatte keine Chance. Der Pkw krachte in den angrenzenden Bach und blieb auf dem Dach im Wasser liegen. Theresa und Anna kämpften verzweifelt mit ihren Sicherheitsgurten. Isabella hatte Glück, konnte sich schnell aus dem sinkenden Wrack befreien. Die 18-Jährige schleppte sich ans Ufer, lief zu einem Haus und alarmierte die Anwohner: „Holen Sie sofort die Rettung!“
Nur Minuten später waren die Einsatzkräfte vor Ort. Sechs Florianis sprangen sofort, ohne Ausrüstung, in den Bach und tauchten nach den verunglückten Mädchen.
Als Erste zogen sie Anna heraus. Doch bei Theresa konnten sie den Gurt nicht lösen. Die Männer schnitten ihn schließlich durch und rissen die Schülerin ans Ufer. Sofort begannen die Wiederbelebungsmaßnahmen. Kurz konnte das Mädchen wiederbelebt werden. Im Spital verloren die Ärzte endgültig den Kampf gegen den Tod.
Johann Stürzer: Er war als Erster am Unfallort
ÖSTERREICH: Was haben Sie vom Unfall mitbekommen?
Johann Stürzer: Das Mädel, das gefahren ist, hat um 23.45 Uhr bei mir geläutet und gesagt, dass es dringend Hilfe braucht – es war wirklich sehr tapfer.
ÖSTERREICH: Wie war Ihre erste Reaktion?
Stürzer: Ich hab’ dann natürlich sofort die Rettung und die Feuerwehr angerufen. Dann bin ich gemeinsam mit meinem Neffen Jakob zum Unfallort gelaufen.
ÖSTERREICH: Konnten Sie Erste Hilfe leisten?
Stürzer: Nein! Es war einfach zu dunkel. Wir haben unser Auto geholt und mit den Scheinwerfern auf das Auto der Mädels gestrahlt. Gleich darauf war dann auch schon die Feuerwehr da.