Bei diesem Horror-Unfall brauchten auch die Rettungskräfte pschologische Hilfe.
Alarmiert wurden Polizei und Rettung von einem geschockten jungen Ehepaar, das direkt neben der Unfallstelle beim Weiler Oberlangwied in Niederbayern wohnt. Um 5.30 Uhr wurden sie von einem markerschütternden Knall und danach von verzweifelten Hilfeschreien geweckt.
Als das Paar nach draußen eilte, sah es im Dunkel ein zusammengequetschtes Wrack, das einmal ein VW T 4-Campingbus gewesen ist und die verrenkten blutenden Körper der Insassen, die allesamt aus dem Fahrzeug geschleudert wurden.
Dreifache Mutter
Für den 19-jährigen Lenker Christoph W. aus Braunau wie auch für die dreifache Mutter Alexandra E., die hinten mitgefahren war, gab es keine Rettung mehr. Sechs weitere Mitfahrer im Alter von 14 bis 46 Jahren (allesamt aus Oberösterreich, darunter auch Christophs Zwillingsbruder Benjamin) wurden erheblich verletzt – sie kamen in die umliegenden Spitäler beiderseits der nahen Staatsgrenze.
Heimfahrt
Wie die bayrische Polizei bei ihren Ermittlungen feststellte, war die achtköpfige Gruppe bei einem Zeltfest im Raum Rottal-Inn und auf der Heimfahrt nach Simbach und dann weiter nach Braunau gewesen.
Kein Führerschein
Christoph W., der übrigens keine Lenkerberechtigung hat, dürfte – übermüdet oder im Rausch – die Kontrolle über den Bus verloren haben. Den Spuren zufolge kam der VW zuerst nach rechts aufs Bankett; da verriss der Fahrer den Camper, der daraufhin schnurstracks gegen einen Baum neben der linken Straßenseite donnerte.
Laut Erhebungen vor Ort war der Campingbus nur für zwei Personen zugelassen und hatte auch nur zwei Sicherheitsgurte, nämlich für die Insassen vorne; alle anderen Mitfahrer dürften hinten geschlafen haben oder herumgelungert sein. Außerdem wurde vom Todeslenker eine Blutprobe genommen, ob er betrunken war.