Die Geschwister verunglückten auf einer Wanderung kurz nacheinander.
Im obersteirischen Gesäuse im Bezirk Liezen sind am Donnerstag am späten Abend knapp hintereinander sowohl Bruder als auch Schwester einer auf Wanderung befindlichen Familie verunglückt. Ein Hubschrauber konnte wegen der Dunkelheit nicht mehr eingesetzt werden, die Bergretter mussten wegen Murenabgängen mehrere Umweg nehmen. Die beiden Verletzten wurden ins Spitäler gebracht.
Die Familie hatte eine Hütte auf der Hochscheibenalm gemietet und am Donnerstag den 2.035 Meter hohen Tamischbachturm erklommen. Beim Abstieg stürzte die junge Frau und verletzte sich am Ellbogen. Ihr jüngerer Bruder lief los, um Kühlbandagen von der Hütte zu holen. Dabei stürzte er und zog sich Gesichtsverletzungen zu. Die Mutter alarmierte gegen 20.00 Uhr telefonisch die Landeswarnzentrale.
Helikopter musste umkehren
Der Alpine Rettungsdienst Gesäuse führte zum Glück gemeinsam mit einigen Kollegen der Bergrettung Trieben in der Nähe eine Übung durch, als sie der Notruf erreichte. Zugleich nahm der ÖAMTC-Notarzthubschrauber C14 nahm in Admont eine ortskundige Bergretterin auf und flog Richtung Einsatzort. Aufgrund der anbrechenden Dunkelheit konnte der Helikopter jedoch nicht mehr landen und musste zurück nach Admont.
Eine Gruppe der Bergretter war inzwischen auf der Hochscheibenalm eingetroffen und versorgte den jungen Burschen, der offenbar einen Jochbeinbruch erlitten hatte. Die restlichen Einsatzkräfte stiegen mit Gebirgstrage, Vakuum- und Sanitätsrucksack zur Schwester auf, die mittlerweile kaum mehr gehen konnte.
Umständliche Rettung
Die Ambulanzfahrzeuge mit dem Arzt an Bord mussten von Gstatterboden aus unter Führung der Bergrettung etliche Umwege nehmen, da Forststraßen wegen Erdrutschen nicht passierbar waren.
Der Zustand der Schwester verschlechterte sich zusehends, weshalb die Einsatzkräfte sie mit der Gebirgstrage, teilweise mit Seilsicherung, abtransportieren mussten. Erst gegen Mitternacht war der schwierige Rettungseinsatz zu Ende.