10 Millionen Euro für Raketen

Verboten zum Trotz: Viele zünden heute Feuerwerk

30.12.2018

Für viele gehört das Feuerwerk einfach dazu. Wir verfeuern  damit jährlich Millionen Euro.  

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© APA/dpa-Zentralbild/Arno Burgi (Symbolbild)
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Wien. Jeder Vierte in Österreich möchte zu Silvester nicht nur eines der vielen öffentlichen Feuerwerke bestaunen, sondern auch selbst Raketen und Böller zünden. 10 Millionen Euro geben wir jährlich für Feuerwerkskörper zu Silvester aus. Die Branche macht jetzt 80 Prozent ­ihres Jahresumsatzes. 10.000 Verkaufsstellen haben landes­weit geöffnet.

Raketen. Am beliebtesten sind Raketen. Sie werden von 63 Prozent der Käufer nachgefragt. Kinder-, Batterie- und Bodenfeuerwerke liegen laut Branchenvertretern mit je 33 Prozent gleichauf dahinter.

Wer sich nicht ans Verbot hält, zahlt bis zu 10.000 €

Knallverbot. Dabei ist die Knallerei zu Silvester streng reglementiert. In Ortsgebieten und bei Menschenansammlungen sind generell Feuerwerkskörper ab Kategorie F2 (ab 16 Jahre) verboten. Darunter fallen praktisch alle Böller und Raketen. Nur das als „Jugendfeuerwerk“ angebotene Sortiment darf gezündet werden.

Strafen. Die Strafen sind teils drastisch und betragen bis zu 3.600 Euro, in Graz sogar bis zu 10.000 Euro. In Wien wird „bereits das bloße Mitführen von Pyrotechnik als versuchte Verwaltungsübertretung geahndet“, betonte die Polizei. Dazu kommt eine extrem hohe Feinstaubbelastung durch Feuerwerke: Sie steigt auf Höchstwerte von 3.000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Erlaubt sind höchstens 50 Mikrogramm im Tagesmittel.

Unfälle. Viele Gemeinden appellieren an die Bevölkerung, freiwillig auf Pyrotechnik zu verzichten. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen: Zuletzt riss ein zu früh explodierter Böller einem Buben in Wien Teile zweier Finger ab. Jährlich landen 200 Menschen nach Böller-Unfällen im Krankenhaus. 

Die Gefahr von Bränden und Sachbeschädigungen steigt: Allein die Wiener Städtische rechnet heuer mit 5 Millionen Euro Schadensaufwand. Auch die Pyro-Branche appelliert daher an Feuerwerkskäufer: „Alkohol oder Leichtsinn sind schlechte Begleiter für ein sicheres Zünden von Feuerwerkskörpern.“

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