Geldstrafen bis zu 10.000 Euro

Trotz Verbot: Viele zünden heute Feuerwerk

31.12.2019

Feuerwerksverbot in mehreren Städten auch zu Silvester.

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© APA/dpa-Zentralbild/Arno Burgi (Symbolbild)
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Wien. Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) und Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl haben am Stephanitag vor den Neujahrsfeiern daran erinnert, dass im gesamten Wiener Ortsgebiet ein striktes Feuerwerksverbot besteht. Sie appellierten, auf Silvesterkracher zu verzichten. Wer erwischt werde, dem drohe eine Geldstrafe bis zu 3.600 Euro oder eine Anzeige (in Graz sogar bis zu 10.000 Euro), hieß es in einer Aussendung.

Beim Hantieren mit pyrotechnischen Gegenständen – auch aufgrund von Fehlfunktionen der Produkte – komme es jedes Jahr zu teilweise schweren Verletzungen, warnten Gaal und Pürstl. Meist seien Gesicht und Hände davon betroffen. Außerdem würden durch fehlgeleitete Silvesterraketen immer wieder Brände auf Balkonen ausgelöst.

Knallverbot. Die Knallerei ist zu Silvester streng reglementiert. In Ortsgebieten und bei Menschenansammlungen sind generell Feuerwerkskörper ab Kategorie F2 (ab 16 Jahre) verboten. Darunter fallen praktisch alle Böller und Raketen. Nur das als „Jugendfeuerwerk“ angebotene Sortiment darf gezündet werden.

Strafen. Die Strafen sind teils drastisch und betragen bis zu 3.600 Euro, in Graz sogar bis zu 10.000 Euro. In Wien wird „bereits das bloße Mitführen von Pyrotechnik als versuchte Verwaltungsübertretung geahndet“, betonte die Polizei. Dazu kommt eine extrem hohe Feinstaubbelastung durch Feuerwerke: Sie steigt auf Höchstwerte von 3.000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Erlaubt sind höchstens 50 Mikrogramm im Tagesmittel.
 
Unfälle. Viele Gemeinden appellieren an die Bevölkerung, freiwillig auf Pyrotechnik zu verzichten. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen: Zuletzt riss ein zu früh explodierter Böller einem Buben in Wien Teile zweier Finger ab. Jährlich landen 200 Menschen nach Böller-Unfällen im Krankenhaus. 
 
Die Gefahr von Bränden und Sachbeschädigungen steigt: Allein die Wiener Städtische rechnet heuer mit 5 Millionen Euro Schadensaufwand. Auch die Pyro-Branche appelliert daher an Feuerwerkskäufer: „Alkohol oder Leichtsinn sind schlechte Begleiter für ein sicheres Zünden von Feuerwerkskörpern.“
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