Wegen einer Panne kam ein Häftling drei Jahre zu früh aus der Haft.
Man kann es sich bildlich vorstellen. Wie der Schwerverbrecher Ilija B. (30) zu Hause in Serbien sein neues Leben genießt und sich über die Justiz in Österreich ins Fäustchen lacht: Die hat ihn -wie berichtet - drei Jahre zu früh aus der Justizanstalt Garsten (OÖ) entlassen und ihn sinnigerweise auch noch des Landes verwiesen.
Eine unglaubliche Panne: Nach einem brutalen Überfall auf den Juwelier Hohensteiner in Eisenstadt war Ilija B. zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Dass weitere drei Jahre offen waren und er so neun Jahre hätte absitzen müssen, ist schlicht vergessen worden.
Justiz schickte Post an Häftling
Jetzt hat ihm die Justiz Post nach Hause geschickt: Die Aufforderung zum Haftantritt, damit der Schwerverbrecher, der sein halbes Leben hinter Gittern verbracht hat, doch bitte zurückkehren möge, um die drei Rest-Jahre abzusitzen. Lachhaft.
Bei dem Juwelier-Überfall vor acht Jahren hatte Ilija B. zwei Komplizen. Einer von diesen schoss auf der Flucht dem Uhrmachermeister Bernd Riedl (22) in den Kopf. Sieben Jahre später verstarb das Opfer an den Folgen.
Mordprozess ab 15. Oktober
Während Ilija B. in Freiheit ist, sitzt der Todesschütze in Spanien hinter Gittern. Doch jetzt wird der 27-jährige Serbe überstellt. Ab 15. Oktober muss er sich in Eisenstadt wegen Mordes und schweren Raubes verantworten. Wo er die anschließende Haft verbüßen wird, ist noch offen.