Mit Scheinkäufern wollen Polizei und Tierschützer gegen Händler kämpfen.
Bis zu 800 illegale Hundewelpen werden jedes Wochenende allein in Wien per Internet zum Kauf angeboten. Oft sind die kleinen Vierbeiner viel zu früh von ihren Müttern getrennt worden , nicht geimpft und sterbenskrank. Nicht selten schaffen es die Babys gerade noch zu ihren neuen Besitzern, gehen dann kläglich zugrunde. Der Kampf gegen die Hundemafia soll jetzt forciert werden. Die Stadt, die Polizei und der Tierschutz wollen den illegalen Händlern mit verdeckten Ermittlern und Scheinkäufern das Handwerk legen.
Wie wichtig dies ist, zeigt ein Prozess, der am heutigen Donnerstag am Wiener Straflandesgericht über die Bühne geht. Dort wird einem Pärchen (beide 31) der Prozess gemacht, das in großem Stil todkranke Welpen verhökert hat.
Die Hundebabys haben sie für billiges Geld in der Slowakei gekauft und über die Internetplattform willhaben.at für 400 bis 500 Euro weiterverkauft. Die beiden Händler aus der Donaustadt sind bei der Justiz keine Unbekannten. Schon einmal sind sie wegen ihrer illegalen Machenschaften mit den kleinen Rassehunden zu bedingten Haftstrafen von 18 Monaten verurteilt worden. Dennoch gilt für die beiden die Unschuldsvermutung.
Hundeverkäufer
heimlich gefilmt
Indra Kley, die Kampagnen-Chefin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, hatte das skrupellose Paar durch einen Scheinkauf ans Messer geliefert. Gemeinsam mit einer Kollegin hatte sie die Übergabe der Hunde gefilmt und das Video der Polizei übergeben. Genauso sollen in Zukunft weitere Händler der Hunde-Mafia gestellt werden.