Flucht über 120 Kilometer erst durch Unfall im Bezirk Baden beendet.
Bei einer über 100 Kilometer langen Verfolgungsjagd auf der Autobahn in NÖ am Donnerstag hat die Polizei versucht, den flüchtenden Lenker mit Schüssen auf das gestohlene Fahrzeug zu stoppen. In den Unfall auf der Wiener Außenringautobahn (A21) bei Alland, der die Flucht des Rumänen ab Amstetten beendete, waren drei Pkw verwickelt. Eine Autolenkerin wurde laut Polizei leicht verletzt.
Der 31-jährige Rumäne wurde festgenommen, er war bei der Befragung "unkooperativ", sagte NÖ Polizeisprecher Johann Baumschlager. Die Einvernahme werde noch einige Stunden dauern, hieß es am Nachmittag. Der Mann soll das Fahrzeug in Rumänien gestohlen und Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet haben.
Rücksichtslose Fahrweise
Den Ausgang genommen hatte die Verfolgungsjagd auf der Westautobahn (A1) bei Amstetten, als eine Streife der Landesverkehrsabteilung Niederösterreich den Pkw für eine Routinekontrolle stoppen wollte. Der Lenker fuhr jedoch mit weit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Wien weiter. Der Mann, der laut Aussendung mit hohem Tempo und äußerst rücksichtslos unterwegs war, ignorierte in Folge mehrere Anhalteversuche durch Polizeifahrzeuge. Er versuchte auch, Streifenwägen mit seinem Auto abzudrängen.
Aufgrund der rücksichtslosen Fahrweise des Rumänen und weil das Auto gestohlen war, ging die Polizei von einer allgemein gefährlichen Person aus und gab Schüsse aus kurzer Distanz auf einen Hinterreifen ab. Die Projektile verfehlten jedoch das Ziel und schlugen teilweise oberhalb des Rads ein. Andere Personen seien nicht gefährdet worden, teilte die Polizei mit. Die Schussabgaben werden nach dem Waffengebrauchsgesetz geprüft, so Baumschlager.
Rumäne raste in Kolonne
Die Verfolgungsjagd führte von der A1 auf die A21, wo die Beamten bei Alland im Bezirk Baden den Verkehr verlangsamten, um den Flüchtenden bei geringerem Tempo anhalten zu können. Der Mann fuhr jedoch mit ungebremster Geschwindigkeit weiter und wich rechts auf den Pannenstreifen aus. Er verlor aber offensichtlich die Kontrolle und stieß kurz vor 10.00 Uhr gegen zwei Pkw. Eine Lenkerin erlitt dabei leichte Blessuren. Der 31-Jährige blieb unverletzt und wurde festgenommen.
Der Ford des rumänischen Lenkers und der Pkw der verletzten Frau wurden von der Autobahn entfernt und sichergestellt, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando Baden. Während der Arbeiten war die A21 Richtung Wien total gesperrt. Auf der Ausweichstrecke über die Westautobahn (A1) und die Wiener Westeinfahrt kam es zu längeren Verzögerungen. Die Sperre der A21 wurde kurz nach 12.15 Uhr wieder aufgehoben.