Am 3. Prozesstag gegen neun Iraker gingen die dreisten Aussagen der Angeklagten weiter.
Der „Auftritt“ eines 33-Jährigen, der mit seinen sieben Verwandten und einem Freund zu Silvester eine 28-Jährige vergewaltigt haben soll, geriet ebenso wie die bisherigen Einvernahmen zur Farce: Obwohl er großspurig in einem persönlichen Brief an die Richterin angekündigt hatte, heute die Wahrheit zu verkünden, kamen wieder nur Ausreden:
Auch er, ein frommer Moslem wie die anderen, will an diesem Abend leider zu viel Alkohol getrunken haben. Als man die Frau vor einem Lokal in der Innenstadt hocken sah, habe er ihr nur seine Jacke angeboten: „Danach ist sie mit uns mitgegangen.“ Freiwillig. Mit später errechneten 2,5 Promille im Blut.
»Sie sprach Deutsch, und ich habe nichts verstanden«
Der 33-Jährige weiter: „Ich bin davon ausgegangen, dass sie mit uns Silvester in der Wohnung feiern will.“ Dort angekommen, war er der Erste, der zu ihr ins Nebenzimmer ging. Obwohl eindeutig Speichel- und Spermaspuren von ihm sichergestellt wurden, streitet er den Missbrauch ab: „Sie sprach Deutsch, und ich habe nichts verstanden. Da bin ich wieder raus.“
Was die anderen acht Männer machten, will er nicht mitbekommen haben, weil er zuerst mit seiner Familie telefoniert haben will. Danach spielte er fast zwei Stunden mit seinem Handy. Am Donnerstag ist mit den Urteilen zu rechnen. Es gilt die Unschuldsvermutung.