Der Geistliche hat bestritten zum Kampf gegen Assad aufgerufen zu haben.
Der Anfang Juni unter Terrorverdacht in Graz inhaftierte Imam ist "mangels dringenden Tatverdachts" auf freien Fuß gesetzt worden. So habe es ein Senat am Dienstag entschieden, sagte Caroline List, Sprecherin des Oberlandesgerichts Graz.
Dem 41-jährigen Imam tschetschenischer Herkunft wurde von der Staatsanwaltschaft die "Bildung einer terroristischen Vereinigung" und das "Gutheißen terroristischer Handlungen" zur Last gelegt. Unter anderem soll er daran beteiligt gewesen sein, mehrere in der Steiermark ansässige Männer - allesamt Asylwerber und Tschetschenen wie der Imam selbst - zu radikalisieren und als Kämpfer für Syrien anzuwerben. Bei der Staatsanwaltschaft war am Mittwochabend niemand erreichbar.
Der Geistliche hatte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil" bestritten, jemals dazu aufgerufen zu haben, sich am Kampf gegen das syrische Regime unter Präsident Bashar al-Assad zu beteiligen. Er kenne aber einige junge Männer, die nach Syrien gegangen sind. "Richtig ist, dass diese - so wie viele andere Tschetschenen in Graz auch - die Tawhid-Moschee besucht haben. Schließlich handelt es sich um die einzige tschetschenische Moschee in Graz", sagte der Imam. Aber er habe nichts von ihren Plänen gewusst. "Hätten sie mich gefragt, so hätte ich Ihnen gesagt, dass sie dankbar sein sollen, dass Österreich sie so gut aufgenommen hat und dass sie hier bei ihren Familien bleiben sollen."