"Ich bin nächstes Jahr 30 Jahre an der Schule. So etwas ist hier noch nie passiert", ist die Direktorin der HAK 1 in Salzburg-Lehen, Britta Becker, fassungslos. Was war passiert? Ein serbischer Vater hatte am Montagvormittag in der Pause vor den Augen von Schülern der Lehrerin Birgid S. eine schallende Ohrfeige verpasst.
Dabei hatte alles ganz harmlos begonnen. Birgid S., Klassenvorstand der 3c, hatte das Mädchen an die Tafel geholt. Die 17-Jährige soll dabei wirr gewirkt und ständig gekichert haben, berichten Mitschüler ÖSTERREICH danach. Auf die Frage von Birgid S., ob sie betrunken sei, gab die junge Serbin eine freche Antwort. Die Lehrerin konterte – alles ganz harmlos. Dachte sie.
Blutende Wunde
In der Pause rief das Mädchen ihre Mutter an und beschwerte sich. Vater und Mutter eilten in die Schule und stellten die erfahrene und beliebte Professorin zur Rede. Dabei rutschte dem Vater die Hand so heftig aus, dass Birgid S. die Brille vom Kopf flog. Die Lehrerin erlitt eine blutende Wunde, die sogar im Spital versorgt werden musste. Sie wurde für drei Tage krankgeschrieben.
Zu einer Stellungnahme war die geohrfeigte Professorin nicht bereit. Ihre Direktorin sagt jedoch: "Sie wird bei der Polizei Anzeige erstatten. Da sind Grenzen überschritten worden, die völlig inakzeptabel sind."
Zweiter Vorfall
Landesschulratspräsident Herbert Gimpl spricht von einem "tragischen Einzelfall". Allerdings war die Schule bereits im Oktober bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Damals hatte ein Türke (15) einer ebenfalls türkischen Mitschülerin eine täuschend echt aussehende Softgun wiederholt an den Kopf gehalten und sie bedroht. Der Erstklassler war daraufhin von der Schule suspendiert worden.