Erfolgreiche Suchaktion: Das Quartett wurde nach drei Tagen entdeckt.
Die vier deutschen Bergsteiger, die seit Samstag im Großvenediger-Gebiet vermisst wurden, sind wohlauf gefunden worden. Das Quartett hatte in Biwaksäcken ausgeharrt und wurde nach einer großangelegten Suchaktion am Dienstagmorgen mit Wärmebildkameras unter der Venediger Scharte gefunden.
Das Quartett wurde am Dienstag früh wohlbehalten zu Tal geflogen. Der fünfte Deutsche, der am Samstag vergeblich auf der Kürsingerhütte auf seine Kameraden gewartet hatte und Alarm geschlagen hatte, ist bereits Montagabend in Neukirchen am Großvenediger eingetroffen. Er dürfte sich bereits auf dem Weg zu seinen vier Bergkollegen befinden, so Siegfried Berger, Leiter der Alpinpolizei des Bezirks Zell am See.
In "sensationell gutem Zustand"
Die vier Deutschen
seien in "sensationell gutem Zustand im Matreier Tauernhaus", hieß
es seitens eines Notarztes. Vor allem wenn man bedenke, welche schwierige
Wetterbedingungen (Neuschnee, starker Wind und eisige Kälte) vorherrschten,
betonte der Arzt. Das Quartett habe sich sehr erleichtert gezeigt, als der
Hubschrauber des Innenministeriums der Flugeinsatzstelle Klagenfurt, "Libelle
FLIR", es in den frühen Morgenstunden entdeckt habe. Die Bergsteiger,
die sich in einer Seehöhe von rund 3.500 Metern befanden, hätten vor einer
Biwakhöhle Winkzeichen gegeben, so die Alpinpolizei.
Bereits in aller Früh war ein Suchflug gestartet worden, der schon bald Früchte zeigte: Das Quartett wurde mit einer Wärmebildkamera unterhalb der Venediger Scharte gesichtet, teilte die Bergrettung mit. Die Deutschen hatten ein Notbiwak errichtet.
Seit Sonntag vermisst
Die Urlauber im Alter zwischen 40 und 50
Jahren, unter ihnen vermutlich der Bürgermeister der Stadt Pforzheim
(Baden-Württemberg), Wolfgang Uhlig, waren seit Samstag im Gebiet des
Großvenedigers vermisst. Die vier Deutschen waren am Samstag von der
Kürsingerhütte zum Gipfel des 3.662 Meter hohen Großvenedigers aufgebrochen.
Um 12.30 Uhr erreichten sie den Gipfel, um 14.00 Uhr wurden sie zum letzten
Mal von einer anderen Bergsteigergruppe gesehen: Im Nebel stieg das gut
ausgerüstete Quartett (LVS-Geräte, Schaufeln und zumindest zwei Biwaksäcke)
in Richtung Osttirol ab.
Suchaktionen blieben bis Montag früh ergebnislos, Die Rettungsmannschaften mussten ihre Einsätze immer wieder aufgrund der schlechten Wetterbedingungen unterbrechen. Am Montagabend wurde bis zum Einbruch der Dunkelheit versucht, mit einem Hubschrauber auf den Gletscher zu gelangen. Nebel und starke Föhnböen verhinderten dies allerdings.