Niederländer schrieb Mutter ein E-Mail - Polizei ermittelt.
Eine seit acht Jahren vermisste Kärntnerin könnte laut Medienberichten vom Mittwoch noch am Leben sein. Michaela G. war - damals 23-jährig - spurlos verschwunden, die Polizei vermutete ein Gewaltverbrechen, fand aber keine Beweise. Nun gibt es eine vage Spur, die in die Niederlande führt, die Polizei ermittelt.
Vor einer Woche erhielt die Mutter der Vermissten ein E-Mail von einem Mann. Dieser schrieb, er habe in einer Bar in Amsterdam eine junge Frau kennengelernt. Sie hätte ihn gebeten, mit ihr in Kärnten Kontakt aufzunehmen. Die Frau soll auch gesagt haben, dass sie wieder nach Hause wolle, aber keine Papiere hätte. Nach einigen Mails, in denen vereinbart wurde, der Mann solle die Frau nach Kärnten bringen oder die Polizei verständigen, riss der Kontakt ab. Die Polizei wertet nun die E-Mails aus, konkrete Ergebnisse gibt es nicht.
Rotlichtmilieu
Michaela G. war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens mit einem Kärntner aus dem Rotlichtmilieu liiert. Die Polizei verdächtigte ihn, seine Freundin ermordet zu haben. 2008 verbüßte er gerade eine 30-monatige Haftstrafe, bei einem Freigang flüchtete er und setzte sich nach Paraguay ab. Im Juli 2010 war der gebürtige Villacher nach der Ermordung eines ihm bekannten reichen deutschen Ehepaares in Paraguay festgenommen worden, kam jedoch nach wenigen Wochen wieder frei. Aufgrund eines internationalen Haftbefehles aus Österreich wurde er 2012 aber wieder festgenommen. Nach langem Hin und Her wurde er wegen eines Verfahrens bezüglich Versicherungsbetrugs und Anstiftung zur Brandstiftung nach Österreich ausgeliefert. Wegen des Mordvorwurfs darf er aber vorerst nicht belangt werden.
Am Landesgericht Klagenfurt wurde der Villacher vom Vorwurf des Versicherungsbetrugs freigesprochen. Der Oberste Gerichtshof hob den Freispruch allerdings im Herbst vergangenen Jahres auf.