Jössas, der Kreisky!
Verwirrung um Plakate des Kabarett Simpl
25.08.2010
Bruno Kreiskys Wahlkampf aus dem Jahr 1971 lässt grüßen. Ältere Semester freuen und ärgern sich über die Rückkehr des Sonnenkönigs.
In der Bundeshauptstadt ist der Wahlkampf ausgebrochen. Für betagtere Mitbürger allerdings jener des Jahres 1971. Damals warb Bruno Kreisky für die Nationalratswahlen am 10.Oktober mit dem Plakat-Spruch "Lasst Kreisky und sein Team arbeiten!“ um Stimmen. Er sollte schließlich die erste absolute Mehrheit für die SPÖ erzielen. Und jetzt, im August 2010, ist der Kreisky wieder da.
Ältere Semester
"Viele dürften einfach noch nicht
mitbekommen haben, dass der Sonnenkönig tot ist“, schmunzelt Albert
Schmidleitner, Geschäftsführer des Kabarett Simpl, über die Verwirrung bei
älteren Semestern. Denn die "neue“ Kreisky-Kampagne hat das Simpl zu
verantworten. Und dieses Team will keine Wählerstimmen, sondern Publikum für
das neue Programm: "Lasst Kreisky und sein Team arbeiten! Eine Zeitreise in
die Roaring Siebziger.“
Kreiskys Grafiker
Die Teaser-Plakate zum neuen Programm sahen
jenen aus dem Jahr 1971 zum Verwechseln ähnlich. "Aufgebrachte Menschen
haben bei uns angerufen, und geschimpft, dass wir für die SPÖ Werbung machen
würden“, erzählt Schmidleitner, "ich glaube da sind wir auf offene Wunden
gestoßen.“ Und um die Zeitreise perfekt zu machen, hat sich nun auch der
damalige Grafiker Kreiskys beim Simpl gemeldet. Er will jetzt klagen. Das
Plakat-Design sei schließlich seine Idee gewesen. "Wir werden uns einigen“,
beruhigt Schmidleitner augenzwinkernd, "lasst uns jetzt einmal arbeiten!“