Ein spektakuläres Video zeigt Meteorit über Westösterreich.
Ein Meteor hat am Sonntagabend während fünf bis sechs Sekunden für ein Spektakel am Abendhimmel über der Schweiz und Süddeutschland gesorgt. Bei den dortigen Polizeistationen und der Fachgruppe Meteorastronomie gingen zahlreiche Meldungen ein. Bei der Vorarlberger Exekutive oder beim ZAMG Wetterdienst Bregenz blieb es allerdings ruhig. Dort gab es keine einzige Anfrage. Allerdings will eine "20min"-Leserin gesehen haben, wie der Meteorit in den Bodensee gestürzt ist.
Um 20.44 Uhr sei der Meteor, im Volksmund auch Sternschnuppe genannt, für fünf bis sechs Sekunden am Himmel zu sehen gewesen, bestätigte Jonas Schenker von der Schweizer Fachgruppe Meteorastronomie (FMA). Eine spezielle Kamera habe das Phänomen festgehalten. Zudem hätten bis um Mitternacht rund 15 Augenzeugen die FMA per Meldeformular kontaktiert. Auch bei der Polizei gingen von Süddeutschland über Zürich und Aargau bis in den Kanton Solothurn Meldungen ein. "Dutzende besorgte Bürger haben berichtet, dass sie Lichtblitze am Himmel sahen", sagte ein Sprecher des Lagezentrums der bayerischen Polizei in München. Auch aus Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und der Bodensee-Region gab es Anrufe.
Immer mehr Zeugen melden sich und verbreiten über das Internet die spekatulären Bilder.
Dass Teile von Kometen oder Asteroiden in die Erdatmosphäre eindringen und hier als Meteore am Himmel ihre Leuchtspuren hinterlassen, geschehe jede Nacht hundertfach, sagte Schenker. Laut Augenzeugen habe der Meteor vom Sonntag allerdings Donnergeräusche ausgelöst und sei am Ende gar aufgesplittert. Das sei selten.
"Es würde darauf hindeuten, dass er in tiefere Luftschichten vorgedrungen ist", sagte der Ingenieur. In der Regel verdampfen Meteore in 70 bis 100 Kilometern Höhe vollständig. Jener vom Sonntagabend dürfte sich der Erdoberfläche bis auf rund 20 Kilometer genähert haben.
In diesem Falle bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Objekt in den freien Fall übergehe, zu leuchten aufhöre und es zu einem Einschlag komme. Das Himmelsteilchen dürfte beim Eintreten in die Erdatmosphäre etwa faustgroß gewesen sein.