Unter lautem Gejohle wird die israelische Fahne vor der Synagoge in der Wiener Innenstadt runtergerissen
Es ist ein Video, das fassungslos macht. Am Freitagabend kam es zu einem antisemitischen Angriff auf den Wiener Stadttempel in der Seitenstättengasse. Unter lautem Gejohle reißt eine Person die israelische Flagge an der Synagoge herunter, eine andere imitiert sogar ein Maschinengewehr. Das Ganze wurde mit dem Handy aufgenommen und auf TikTok gestellt.
Gestern Nacht gab es einen antisemitischen Angriff auf den Wiener Stadttempel. Unter Gejohle reißt eine Person die israelische Flagge die die Synagoge gehisst hatte hinunter, eine andere Person imitiert ein Maschinengewehr.
— Bini Guttmann (@Bini_Guttmann) October 21, 2023
Die Lage ist auch für Juden:Jüdinnen in Europa ernst. pic.twitter.com/kfGscFBt5Q
Die Täter, die im Video deutlich zu sehen sind, wurden offenbar bereits ausgeforscht. Die Empörung über die Attacke ist groß: Bini Guttmann vom World Jewish Congress schreibt etwa auf Twitter: "Die Lage ist auch für Juden:Jüdinnen in Europa ernst." Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr fordert Konsequenzen: "Das ist einfach gestört. Eine jüdische Einrichtung anzugreifen und sich auch noch dabei zu filmen muss Konsequenzen haben. Ich erwarte hier eine harte Bestrafung für diesen offenen Antisemitismus."
Hass-Demos
Seit dem Hamas-Großangriff auf Israel kam es auch in Österreich zu mehreren Hass-Demos, auf denen anti-israelische Parolen skandiert wurden. Auch am Samstag gingen wieder Hunderte auf die Straßen.
Österreich gilt schon lange als „safe haven“ – sicherer Hafen und Rückzugsort – für radikal-islamistische Gruppen. Sowohl die Hamas als auch die Muslimbrüderschaft dürften in Wien operieren. Auch Reisen von Österreich nach Gaza, Teheran, Syrien oder nach Katar und wieder retour nach Wien konnten in den letzten Jahren beobachtet werden.
Die offiziellen Zeichen und Symbole der Terrororganisation sind in Österreich verboten. Ihnen nahestehende Personen werden beobachtet. Wer glaubt, dass nur Palästinenser dazugehören, irrt freilich.
Ebenfalls seit Jahren – wenn auch eher glücklos – im Visier des hiesigen Staatsschutzes steht die mit der Hamas eng verwobene Muslimbrüderschaft. Auch hier werden Reisen beobachtet.