Schweinegrippe: Ein neuer Verdacht in Österreich hat sich nicht erhärtet.
Ein neuer Verdachtsfall bezüglich der mexikanischen bzw. Schweinegrippe in Österreich hat sich nicht erhärtet. "Alle Tests waren negativ", so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.
Indes ist eine langsame Steigerung der Fälle in Europa zu beobachten, so der Generaldirektor für die öffentliche Gesundheit, Hubert Hrabcik. International sehe man auch Sekundärfälle der Erkrankung, die ohne Reisebezug aufgetreten wären.
Weiterhin sei der Kernpunkt der Krankheitswelle aber in Mexiko und den USA sowie in Kanada. Aus den USA seien bisher 131 Fälle gemeldet worden, aus Kanada 51.
Sekundärfälle werden geprüft
Aufgrund der
langsamen Weiterverbreitung in verschiedenen Staaten sollten Personen mit
einem Verdacht nunmehr auch danach befragt werden, ob sie in der jüngsten
Vergangenheit nicht nur in Mexiko sondern eventuell auch in benachbarten
Ländern wie den USA oder Kanada gewesen wären. Hrabcik: "Es
gibt zum Beispiel einen positiven Fall in Dänemark, wo sich der Betreffende
nur in New York im Stadtteil Queens aufgehalten hat. Zwar registriere man
international bei diesen Sekundärfällen eine gewisse Infektionskette, diese
verlaufe aber offenbar "nicht so explosionsartig", wie man das
eventuell befürchtet hätte.
Österreich mit Medikamenten versorgt
Weiterhin gilt, dass
Österreich für den Fall der Fälle soweit wie möglich vorgesorgt hat. Etwa
die Hälfte der Bevölkerung könne aus Vorratslagern mit den antiviralen
Medikamenten "Tamiflu" und "Relenza" versorgt werden.
Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit: "Die
Behauptung, dass die antiviralen Medikamente 'abgelaufen' (Verbrauchsfrist)
wären, ist falsch. Wir wissen, dass die Haltbarkeitsfrist auf sieben Jahre
verlängert worden ist."
Fluglinien liefern Passagierdaten
Die mit Freitag, 0.00 Uhr, in
Kraft getretene Verordnung bezüglich der Übermittlung der Personendaten von
Mexiko-Reisenden durch die Fluglinien ist offenbar effektiv. Hrabcik: "Da
muss man sich bei den Fluglinien bedanken. Die Kooperation ist ausgezeichnet."
Eventuell in Österreich aus Mexiko ankommende Reisende sollen am Flughafen
kontaktiert werden. Bisher war das aber noch nicht notwendig. Für
Transatlantik-Reisende der Austrian Airlines (AUA) gibt es mittlerweile
bereits ein Merkblatt, dass sie sich bei verdächtigen Gesundheitsbeschwerden
melden sollten.
Verlauf doch weniger schlimm?
Der Verlauf der Schweinegrippe
könnte nach Einschätzung von Experten weniger schlimm sein wie zunächst
befürchtet. Das Virus verhalte sich weltweit bisher eher wie das einer
gewöhnlichen Grippe, teilte das US-Zentrum für Seuchenkontrolle mit. In
Mexiko, dem Ursprungsland der Krankheit, sank die Zahl der Neuinfektionen
weiter. Zudem korrigierte die Regierung des mittelamerikanischen Landes die
Zahl der möglicherweise an der neuen Grippe gestorbenen Menschen stark nach
unten. In Deutschland wurde am Samstag eine sechste Infektion mit dem
A/H1N1-Virus bestätigt. I